Ebner Stolz knackt 300-Millionen-Euro-Umsatzmarke

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Die auf den Mit­tel­stand spe­zia­li­sierte Prüfungs- und Be­ra­tungs­ge­sell­schaft Eb­ner Stolz ist im ver­gan­ge­nen Jahr er­neut ge­wach­sen. Das Un­ter­neh­men stei­gerte den Um­satz im Ge­schäfts­jahr 2021 auf 301,1 Mio. EUR, was einem Wachs­tum von 7% ge­genüber dem Vor­jahr entspricht. Wie Ebner Stolz mitteilte, profitiere man da­bei vom star­ken Trans­ak­ti­ons­ge­schäft im Mit­tel­stand.

2021 Re­kord­jahr für M&A: über 400 Trans­ak­tio­nen

Dem welt­wei­ten Trend ent­spre­chend sei 2021 auch für Eb­ner Stolz ein Re­kord­jahr im Trans­ak­ti­ons­ge­schäft gewesen, teilte Ebner Stolz weiter mit. So habe die Gesellschaft an über 400 Trans­ak­tio­nen be­ra­tend mit­ge­wirkt. „Ne­ben güns­ti­gem No­ten­bank­geld und nied­ri­gen Zin­sen führte auch die Pan­de­mie dazu, dass viele Un­ter­neh­men ihre Port­fo­lios auf den Prüfstand stell­ten und sich fo­kus­sier­ter auf­stel­len woll­ten,“ erklärt Prof. Dr. jur. Hol­ger Jen­zen, Spre­cher der Part­ner­schaft von Eb­ner Stolz.

Die Be­ra­tung von Eb­ner Stolz er­streckte sich ins­be­son­dere auf Un­ter­neh­men im Tech­no­lo­gie-Sek­tor, im Health­Care-Be­reich so­wie un­verändert im On­line-Busi­ness und E-Com­merce beziehungsweise im In­fra­struk­tur­sek­tor. Ein in­ter­dis­zi­plinäres Team von Eb­ner Stolz be­riet den welt­weit im Be­reich der zahn­me­di­zi­ni­schen Ausrüstung täti­gen führen­den fin­ni­schen Kon­zern Plan­meca Oy beim Er­werb des Ge­schäfts­be­reichs KaVo Tre­at­ment & In­stru­ments von En­vista Hol­dings Cor­po­ra­tion. Auch be­glei­tete das Un­ter­neh­men die börsen­no­tierte home24 SE beim Er­werb des Woh­nac­ces­soires-Ex­per­ten But­lers.

Durch den deut­lich ge­stie­ge­nen Be­ra­tungs­be­darf im Trans­ak­ti­ons­ge­schäft habe Eb­ner Stolz in die­sem Be­reich seine Markt­stel­lung vor al­lem im Mit­tel­stand wei­ter aus­bauen können und zu die­sem Zweck ins­be­son­dere die Stand­orte Frank­furt und München verstärkt.

Begüns­tigt worden sei die ge­stie­gene Nach­frage durch die im Un­ter­neh­men gebündelte Ex­per­tise. „In der Pan­de­mie kam uns zu­gute, dass wir die be­reichsüberg­rei­fende Trans­ak­ti­ons­be­ra­tung in den Be­rei­chen Fi­nan­cial, Tax und Le­gal Due Di­li­gence, steu­er­li­che Struk­tu­rie­rung und Kauf­ver­trags­ge­stal­tung, aus ei­ner Hand an­bie­ten können und un­sere Man­dan­ten nicht auf die Hin­zu­zie­hung wei­te­rer Be­ra­ter an­ge­wie­sen sind,“ so Jen­zen.

Nach­frage bei In­ter­ner Re­vi­sion und Ri­si­ko­ma­nage­ment

Mit ei­ner Um­satz­stei­ge­rung von rund 15 Pro­zent wuchs die Wirt­schaftsprüfung im ver­gan­ge­nen Jahr am stärks­ten. Ne­ben dem Trans­ak­ti­ons­ge­schäft war die klas­si­sche Ab­schlussprüfung ein we­sent­li­cher Wachs­tum­strei­ber. Großer Be­ra­tungs­be­darf war in den Be­rei­chen In­terne Re­vi­sion und Ri­si­ko­ma­nage­ment aus­zu­ma­chen. Ex­em­pla­ri­sch kann im ver­gan­ge­nen Ge­schäfts­jahr die Be­glei­tung von Sono Mo­tors bei de­ren IPO an der Nas­daq durch ein Ex­per­ten­team von Eb­ner Stolz her­aus­ge­stellt wer­den.

Auf­grund des Ge­set­zes zur Stärkung der Fi­nanz­markt­in­te­grität (FISG) sieht das Un­ter­neh­men gute Chan­cen, die Po­si­tion in der Prüfung von ka­pi­tal­markt­ori­en­tier­ten Un­ter­neh­men wei­ter aus­zu­bauen. Ebenso sieht sich Eb­ner Stolz auf­grund sei­nes er­fah­re­nen und breit auf­ge­stell­ten CSR-Teams gut gerüstet, um Un­ter­neh­men bei der Im­ple­men­tie­rung des ab dem Ge­schäfts­jahr 2023 ge­setz­lich ver­pflich­ten­den Nach­hal­tig­keits­be­richts und der EU-Ta­xo­no­mie un­terstützen zu können.

Be­triebsprüfun­gen wer­den im­mer kom­ple­xer

Die Un­terstützung von Un­ter­neh­men bei den im­mer kom­ple­xer und strit­ti­ger wer­den­den steu­er­li­chen Be­triebsprüfun­gen sei eben­falls ein Wachs­tum­strei­ber des ver­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­res gewesen, hieß es in der Pressemitteilung weiter. Hier hätten ins­be­son­dere in­ter­na­tio­nale The­men wie die Be­triebsstätten- und Hin­zu­rech­nungs­be­steue­rung, Strei­tig­kei­ten zu Ver­rech­nungs­prei­sen so­wie The­men bei der Lohn- und Um­satz­steuer im Fo­kus gestanden.

Mit der Verstärkung durch ein neunköpfi­ges Tax Tech­no­logy Team im Jahr 2021 setzt Eb­ner Stolz die De­fi­ni­tion und Um­set­zung sei­ner Di­gi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie für die Steu­er­funk­tion in mit­telständi­schen Un­ter­neh­men, die all­ge­meine steu­er­li­che Pro­zes­sop­ti­mie­rung und Au­to­ma­ti­sie­rung so­wie die Durchführung von Di­gi­ta­li­sie­rungs­pro­jek­ten von Steu­er­funk­tio­nen wei­ter kon­se­quent um.

Aus­bau Li­ti­ga­tion-Team und Le­gal Com­pli­ance-The­men

Eine be­acht­li­che Um­satz­stei­ge­rung von knapp 10% er­zielte der Rechts­be­reich. Im Som­mer 2021 baute Eb­ner Stolz den Li­ti­ga­tion-Be­reich mit drei er­fah­re­nen Pro­zess­rechts­spe­zia­lis­ten aus. Zu den Glanz­lich­tern in der Be­ra­tung zählte die Im­ple­men­tie­rung von Re­ge­lun­gen ins­be­son­dere im Zu­sam­men­hang mit dem mo­bi­len grenzüber­schrei­ten­den Ar­bei­ten, während im Ge­sell­schafts­recht die noch­mals deut­lich ver­schärf­ten An­for­de­run­gen an das Trans­pa­renz­re­gis­ter für große Nach­frage sorgte. Schließlich ist Com­pli­ance, nicht zu­letzt durch die ge­stie­ge­nen ESG-An­for­de­run­gen und die demnächst zu im­ple­men­tie­ren­den Hin­weis­ge­ber­schutz­sys­teme, ein großes Thema in der Man­dant­schaft von Eb­ner Stolz. Dass sich Eb­ner Stolz in­zwi­schen eine re­spek­ta­ble Po­si­tion auf dem deut­schen Rechts­markt er­ar­bei­tet hat, be­legt nicht zu­letzt die erst­ma­lige Aus­zeich­nung als „Kanz­lei des Jah­res für den Mit­tel­stand“ durch das Fach­ma­ga­zin JUVE.

Di­gi­ta­li­sie­rung von Pro­zes­sen ge­fragt

Bei den Ma­nage­ment Con­sul­tants stand die Di­gi­ta­li­sie­rung von Pro­zes­sen so­wie die Pro­fes­sio­na­li­sie­rung von Steue­rungs­sys­te­men im Mit­tel­punkt der Be­ra­tungstätig­keit. Darüber hin­aus wurde die Ex­per­tise der Un­ter­neh­mens­be­ra­ter auch bei pan­de­mie­be­ding­ten Re­struk­tu­rie­run­gen, wie zum Beispiel bei der Neu­aus­rich­tung des Kran­her­stel­lers Tad­ano und einem der ers­ten StaRUG-Ver­fah­ren bei der Eterna Hol­ding, hin­zu­ge­zo­gen. Fer­ner war die Be­ra­tung bei der Re­fi­nan­zie­rung von Un­ter­neh­men, M&A-Trans­ak­tio­nen und der Bil­dung stra­te­gi­scher Al­li­an­zen stark nach­ge­fragt.

Auch die Ma­nage­ment Con­sul­tants bau­ten 2021 wei­ter Per­so­nal auf und eta­blier­ten mit einem von PwC ge­won­ne­nen Team den neuen In­dus­trie­be­reich Che­mie/Pharma/Med­Tech. Im lau­fen­den Ge­schäfts­jahr soll der per­so­nelle Aus­bau wei­ter­ge­hen, um die ge­plan­ten Wachs­tums­ziele zu er­rei­chen.

Die er­folg­rei­che Ent­wick­lung der Un­ter­neh­mens­be­ra­tung von Eb­ner Stolz wurde im ver­gan­ge­nen Jahr wie­der durch re­nom­mierte Preise gewürdigt: Die Ma­nage­ment Con­sul­tants wur­den er­neut vom Wirt­schafts­ma­ga­zin brand eins als „Be­ste Be­ra­ter“ aus­ge­zeich­net und be­leg­ten für die Be­glei­tung ei­ner stra­te­gi­schen Al­li­anz im Be­reich der Agrar­wirt­schaft den zwei­ten Platz in der Ka­te­go­rie „Stra­te­gie“ beim Wett­be­werb „Best of Con­sul­ting“ der Wirt­schafts­Wo­che.

Her­aus­for­de­rung: Ge­win­nung von Mit­ar­bei­tern

Eb­ner Stolz plant trotz der er­schwer­ten welt­po­li­ti­schen und wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen im Ge­schäfts­jahr 2022, um min­des­tens 10% zu wach­sen. „Die­ses Ziel lässt sich aber nur rea­li­sie­ren, wenn wir un­sere her­vor­ra­gend aus­ge­bil­de­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter lang­fris­tig an uns bin­den, neue hin­zu­ge­win­nen und uns als at­trak­ti­ver Ar­beit­ge­ber noch stärker nach in­nen und außen po­si­tio­nie­ren,“ resümiert Hol­ger Jen­zen. Im lau­fen­den Ge­schäfts­jahr plant Eb­ner Stolz wei­tere Ein­stel­lun­gen in al­len Be­rei­chen und wird da­mit auch die Marke von 2.000 Be­schäftig­ten über­schrei­ten.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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