Halb Deutschland verkauft mittlerweile online

Immer mehr Menschen nutzen das Internet, um privat Dinge zu verkaufen oder zu ersteigern. Das ist grundsätzlich nichts Neues, doch rasant ist der Anstieg: 41% seit 2012, insgesamt 41 Millionen. Das belegen aktuelle Zahlen des Branchenverbandes Bitkom.

76% der Internetnutzer ab 14 Jahren haben im Internet bereits etwas verkauft oder versteigert. Das entspricht insgesamt 41 Millionen Menschen, also knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung. 2012 waren es noch 40% weniger.

Vor allem junge Leute nutzen das Internet als Handelsplattform. Bei den 14- bis 29-Jährigen sind es 80%, bei den 30- bis 49-Jährigen sogar 82%. Auch die älteren Jahrgänge werden immer mehr in das Online-Geschehen einbezogen: Bei den 50- bis 64-Jährigen haben bereits 71% etwas verkauft oder ersteigert, bei den Über-65-Jährigen immerhin schon mehr als jeder zweite (56%).

„Im Netz entstehen immer mehr Handelsplattformen, auf denen Nutzer ihre Waren komfortabel und zu geringen Kosten anbieten können“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. Das hat auch der Einzelhandel erkannt. Stefan Hertel vom Handelsverband Deutschland (HDE) sagt: „Der Online-Handel nimmt stetig zu – er ist der Wachstumstreiber schlechthin“. Dies bestätige auch die Konjunkturumfrage vom Frühjahr 2014 des HDE. Sie zeigt, dass E-Business im Jahr 2014 erstmals das Top-Thema ist.

Dementsprechend hoch fallen auch die Prognosen des HDE für den Online-Handel aus. Der Verband erwartet in 2014 eine Umsatzsteigerung von 17% auf  38,7 Mrd. EUR. Zudem nimmt er an, dass sich der Online-Marktanteil, der derzeit bei 9% liegt, bis 2020 auf 20% erhöht. Die Entwicklungen im Online-Handel ziehen aber auch negative Wirkungen nach sich. Beispielsweise befürchtet der HDE sinkende Kundenfrequenzen in Städten und Gemeinden.

Die Studie des Handelsverbands Deutschland finden Sie hier

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