Gemischte Signale von Private-Equity-Gesellschaften

Erst kürzlich hat die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft ein neues Rekordniveau bei den Beteiligungen vermeldet. Auch bei der Mutares SE & Co. KGaA aus München stehen die Zeichen auf Wachstum. Das aktuelle Markt- und Konjunkturumfeld biete ideale Bedingungen, um das Portfolio signifikant auszubauen. Dies wurde auf dem Kapitalmarkttag 2022 für Investoren und Analysten mitgeteilt.
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Erst kürzlich hat die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft ein neues Rekordniveau bei den Beteiligungen vermeldet. Auch bei der Mutares SE & Co. KGaA aus München stehen die Zeichen auf Wachstum. Das aktuelle Markt- und Konjunkturumfeld biete ideale Bedingungen, um das Portfolio signifikant auszubauen. Dies wurde auf dem Kapitalmarkttag 2022 für Investoren und Analysten  mitgeteilt. Das hohe Akquisitionstempo soll beibehalten werden. „Wir haben 2022 bereits zwölf Akquisitionen getätigt und legen in den nächsten Monaten den Fokus darauf, aus dem in diesen herausfordernden Zeiten doch stark steigenden Opportunitäten-Pool weiteres Wachstum zu generieren und speziell im europäischen Ausland weiter zu wachsen. Gleichzeitig haben wir mit der Nordec Group in diesem Jahr den zweitgrößten Exit in der Geschichte von Mutares erfolgreich realisiert und sehen in den nächsten Quartalen gute Chancen, die ersten Exits der Käufe aus 2019, dem Beginn unserer Wachstumsstory, zu realisieren“, sagt Johannes Laumann, CIO von Mutares.

Mutares strebt 7 Mrd. EUR Umsatz an

Bei der Veranstaltung kündigte Robin Laik, Gründer und CEO von Mutares, an dass bis zum Jahr 2025 ein Konzernumsatz von mindestens 7 Mrd. EUR angestrebt wird. Der Nettogewinn solle dann bei bis zu 150 Mio. EUR liegen. Vor wenigen Tagen hatte Mutares die geplante Übernahme der Götene Kyltransporter AB bekanntgegeben. Götene Kyltransporter mit Hauptsitz in Schweden, ist ein Anbieter für temperaturgeführte Logistik mit rund 35 Mio. EUR Umsatz und beschäftigt rund 250 Mitarbeiter. Bei der Transaktion handelt es sich um die zweite Add-On-Investition des Mutares-Portfoliounternehmen Frigoscandia in diesem Jahr.

DBAG erwartet Verlust

Wenige Tage nach dem Ende des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 hat die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) in einer Adhoc-Mitteilung ein negatives Konzernergebnis angekündigt. Auf der Basis der vorläufigen Zahlen würde sich ein Konzernergebnis zwischen -90 und -100 Mio. EUR abzeichnen. In einer Prognose vom Sommer dieses Jahres waren die Aussichten etwas positiver – aber schon damals wurde mit einem Verlust von bis zu -75 Mio. EUR gerechnet. Der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments zum Stichtag 30. September 2022 wird nun am unteren Rand der zuletzt veröffentlichten Prognosespanne von 570 bis 630 Mio. EUR erwartet. Als Begründung nennt die DBAG in ihrer Mitteilung einen „per Saldo negativen Wertbeitrag aus der Ergebnisveränderung und der Verschuldung der Portfoliounternehmen“ sowie die erneut reduzierten Kapitalmarktmultiplikatoren, welche die DBAG zur Bewertung ihrer Portfoliounternehmen heranzieht.

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Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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