Das Münchener FinTech Frienton entwickelt ein digitales Finanzbetriebssystem, das speziell auf die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Unternehmen zugeschnitten ist. Die cloudbasierte All-in-One-Plattform kombiniert automatisierte Buchhaltung, Live-Reportings, Zahlungsabgleiche und Belegmanagement in einer einzigen Anwendung. Nach Unternehmensangaben nutzen bereits über 300 Firmen die Lösung, um ihre Finanzprozesse zu automatisieren und dabei Zeit und Kosten zu sparen.
Ein System für den gesamten Finanzbereich
Die Lösung von Frienton ist als Software-as-a-Service-Plattform konzipiert. Unternehmen erhalten damit eine zentrale Anwendung, die alle wesentlichen Finanzprozesse abdeckt. Dazu zählen unter anderem automatisierte Buchhaltung, Belegerfassung, Echtzeit-Auswertungen sowie Schnittstellen zu Banken, Steuerkanzleien und Plattformen wie Shopify oder Amazon. Ziel sei es laut Mitgründer Dr. Josef Schindler, Unternehmerinnen und Unternehmern eine ganzheitliche Lösung zu bieten, die Verwaltungsaufwand reduziert und den Fokus auf das Kerngeschäft ermöglicht. „Unser Ziel ist es, Unternehmerinnen und Unternehmern den Rücken freizuhalten. Sie sollen sich auf ihr Geschäft konzentrieren können – wir kümmern uns um den Rest“, so Schindler.
Weniger Verwaltungsaufwand
Ein zentrales Element der Plattform ist das integrierte Reporting in Echtzeit. Dieses umfasst unter anderem Live-BWA, Soll-Ist-Vergleiche und Cashflow-Analysen. Damit erhalten Unternehmen jederzeit aktuelle Zahlen und können auf dieser Basis fundierte Entscheidungen treffen. Zusätzlich ermöglicht die Plattform eine durchgängige Verbindung zwischen Bank, Buchhaltung, Steuerkanzlei und Finanzamt. Die Folge ist eine deutlich reduzierte Belastung durch Verwaltungsaufgaben und ein Wegfall der manuellen Belegsortierung.
Integration externer Zahlungsdienste
Ein Alleinstellungsmerkmal von Frienton ist die vollautomatisierte Anbindung externer Zahlungsdienstleister. Die Plattform integriert unter anderem Stripe bis in die DATEV-Umgebung des Steuerberaters – inklusive korrekter Abbildung der Transaktionskosten. Für Unternehmen aus dem E-Commerce bietet Frienton zudem Schnittstellen zu Plattformen wie Shopify oder Amazon, die eine automatische Verbuchung ermöglichen. Laut CMO Björn Wenninger stehen weitere Funktionen wie Kostenstellen-Reporting bereits kurz vor der Einführung. Auch für wachsende Unternehmen und Scaleups will Frienton die passende technische Infrastruktur bieten. Die Plattform werde laut CTO Oleksandr Taran kontinuierlich erweitert. Ziel sei es, das Onboarding für neue Kunden zu vereinfachen und die Integration in bestehende Systemlandschaften weiter zu verbessern. Neue Funktionen für SaaS-Unternehmen und differenzierte Reporting-Möglichkeiten für Unternehmen mit komplexeren Strukturen seien bereits in Planung.
Markt mit Wachstumspotenzial
Laut einer Analyse von Grand View Research lag das Marktvolumen für Steuermanagement-Software in Europa im Jahr 2023 bei rund 4,72 Mrd. US-Dollar. Frienton will in diesem Wachstumsmarkt weiter expandieren. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen bereits seit längerer Zeit cashflow-positiv. Aktuell befindet sich Frienton in einer weiteren Finanzierungsrunde, um das Produktangebot weiter auszubauen. Dabei liegt der Fokus auf vollständiger Buchhaltungsautomatisierung für E-Commerce-Unternehmen sowie verbesserten Reporting-Funktionen für digitale Geschäftsmodelle.