Frauen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert

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Der AllBright Herbstbericht hat erneut gezeigt, dass sich der Frauenanteil in deutschen Vorständen nur langsam entwickelt. Auch in Familienunternehmen waren im März nur 12,6% Frauen in den Geschäftsführungen vertreten. Doch warum schaffen es mittelständische Unternehmen nicht ausreichend, kompetente Mitarbeiterinnen im Management zu platzieren?

Herausforderungen für Frauen in Führungspositionen

„Frauen in Führungspositionen haben es immer noch schwerer, sich sichtbar zu positionieren. Auch tun sich Familienunternehmen oft schwer, wenn es darum geht, Frauen in Führungspositionen zu bringen“ sagt Eva Mettenmeier, Managing Director des Maschinenraums. Das Ökosystem, bestehend aus rund 80 Familienunternehmen, hat deshalb ein Cross-Mentoring Programm zur Unterstützung von Frauen in Führungs-positionen initiiert. Rund 66 % der ausgewählten Mentorinnen und Mentees sind der Meinung, dass es für Frauen schwieriger als für Männer ist, Karriere zu machen. Frauenspezifische Hindernisse, mit denen sie konfrontiert waren, sind unter anderem das Fehlen von Vorbildern, Geschlechterstereotype und patriarchalisch geprägte Führungsstrukturen.

Deutschland gelingt der Anschluss nicht

Entwicklung des Frauenanteils in den Vorständen der jeweils 40 größten Unternehmen (bis 2021: der jeweils 30 größten
Unternehmen) in den nationalen Leitindizes seit 2018 in Prozent

In allen Vergleichsländern ist der Frauenanteil in den Vorständen von 2018 bis 2024 gewachsen. Am geringsten ist der Zuwachs in Polen und Schweden, allerdings war er in Schweden bereits verhältnismäßig hoch. Abgesehen von Polen liegen die Länder inzwischen etwas näher beieinander, Deutschland ist es aber bislang nicht gelungen, zu den führenden Ländern aufzuschließen. Die Entwicklung scheint sich bei den meisten Ländern rund um das Erreichen eines 30-prozentigen Frauenanteils abzuschwächen, nur beim Spitzenreiter Großbritannien gibt es bislang keine Anzeichen dafür

Cross-Mentoring als Lösung für den Mittelstand

„Gerade im Mittelstand fehlt es Unternehmen an Austausch und individueller Förderung. Mit Cross-Mentoring ist es möglich, weibliche Vorbilder zu schaffen, Führungsqualitäten gezielt weiterzuentwickeln und Erfahrungen über geschlechterspezifische Herausforderungen auszutauschen“, betont Mettenmeier. „Bei der Auswahl der Mentees haben wir vereinzelt erlebt, dass ambitionierte Frauen nach Absage durch ihr Unternehmen selbstständig auf uns zukamen, weil sie nicht ausreichend sichtbar waren – das wollen wir gemeinsam ändern.“

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