Die FDBS Fleischer-Dienst Braunschweig eG hat beim Amtsgericht Braunschweig Insolvenzantrag gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Tobias Hartwig von der Kanzlei Schultze & Braun bestellt. Er verschafft sich derzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens und prüft Möglichkeiten für eine Sanierung. Nach Angaben des Unternehmens läuft die Belieferung der Kunden uneingeschränkt weiter. Auch der technische Kundendienst, Beratungsleistungen und Marketingaktivitäten bleiben aktiv. Neue Aufträge können weiterhin platziert werden. Laut Angaben des Unternehmens sind die Löhne und Gehälter der rund 100 Mitarbeitenden mindestens bis Ende des Jahres gesichert. Die Beschäftigten wurden von Tobias Hartwig sowie dem geschäftsführenden Vorstand Sebastian Gerlach über die aktuelle Lage informiert. Der Geschäftsbetrieb wird demnach aufrechterhalten, und Gespräche mit Kunden, Lieferanten sowie weiteren Beteiligten finden zeitnah statt.
Sanierungspotenzial vorhanden
„FDBS ist als Großhändler erstklassiger Fleischerei- und Gastronomieprodukte fest in der hiesigen Wirtschaftslandschaft verwurzelt und bringt ein entsprechend gutes Potenzial für die Weiterführung mit“, erklärt Tobias Hartwig. Ziel sei es, die Handlungsoptionen zu prüfen, um das Unternehmen wirtschaftlich zu stabilisieren und langfristig zu erhalten. Auch Sebastian Gerlach zeigt sich zuversichtlich. Man verfüge über einen starken Kundenstamm und ein bewährtes Lieferantennetz, das gemeinsam mit den Mitarbeitenden über Jahre aufgebaut worden sei. Die Basis für eine nachhaltige Zukunft sei somit vorhanden. FDBS bleibe erster Ansprechpartner für Kunden in den Bereichen Food und Non-Food.
Starke Marktstellung in Norddeutschland
Nach Unternehmensangaben zählt FDBS seit Jahrzehnten zu den führenden Partnern des Fleischerhandwerks, der Gastronomie und des Lebensmitteleinzelhandels in der Region. Das Sortiment umfasst über 15.000 Artikel, darunter Frischfleisch, High-Convenience-Produkte, Spezialitäten sowie Reinigungs- und Bedarfsartikel. Ein eigener Lieferservice sowie moderne Logistiksysteme sichern die Versorgung der Kunden. Bereits vor dem Insolvenzantrag hatte FDBS Projekte zur Energieeinsparung und zur Nutzung von Photovoltaik realisiert. Diese Maßnahmen sollen fortgeführt werden, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Ursachen wirtschaftlichen Schwierigkeiten
Nach Angaben des Unternehmens führte die Konsumzurückhaltung in der Branche sowie gestiegene Material- und Energiekosten zu einer angespannten Lage. Zudem hätten strukturelle Marktveränderungen bestehende Zahlungsflüsse und Kooperationen belastet. Ausschlaggebend für den Insolvenzantrag war der kurzfristige Wegfall vereinbarter Zahlungsziele durch einen wichtigen Branchenpartner, wodurch FDBS in Vorkasse gehen musste. Diese Liquiditätslücke konnte kurzfristig nicht ausgeglichen werden. Sebastian Gerlach betont, dass der eingeschlagene Sanierungspfad konsequent verfolgt werde. Man wolle gestärkt aus dem Verfahren hervorgehen.





