Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) investiert in die MAIT GmbH, einen führenden Anbieter von Digitalisierungslösungen für den industriellen Mittelstand. Im Rahmen eines Management-Buy-outs übernimmt der von der DBAG beratene DBAG Fund VIII alle Anteile an MAIT. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und soll im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Geschäftsführung sowie weitere Führungskräfte beteiligen sich substanziell rück. Die Wurzeln von MAIT reichen bis ins Jahr 1957 zurück. Aus einem Anbieter für Büroorganisation entwickelte sich das Unternehmen über die Jahre zu einem umfassenden Digitalisierungspartner mit Spezialisierung auf ERP-, PLM- und IT-Lösungen. Der Hauptsitz befindet sich in Rottweil. Laut Angaben des Unternehmens zählt MAIT mit Platz sechs auf der Lünendonk-Liste zu den zehn führenden IT-Beratungs- und Softwareintegrationsunternehmen für den Mittelstand.
MAIT betreibt nach eigenen Angaben über 25 Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie den Benelux-Staaten. Die rund 900 Mitarbeitenden betreuen nach Unternehmensangaben etwa 7.000 Kunden, bei denen es sich mehrheitlich um mittelständische Fertigungsunternehmen handelt. Das Lösungsportfolio umfasst Software für Product Lifecycle Management (PLM), Enterprise Resource Planning (ERP), ergänzende Eigenentwicklungen sowie Cloud- und Managed Services. Ziel ist es, Kunden ein integriertes digitales Umfeld für alle produktbezogenen und kaufmännischen Prozesse zu schaffen. Der Fokus liegt auf der Transformation zu datengetriebenen, modellbasierten Unternehmensstrukturen.
Wachstumspotenzial in fragmentiertem Markt
Laut Branchenanalysen wächst der Markt für PLM-Dienstleistungen bis 2030 jährlich um 9 bis 12 %. Die Marktdurchdringung im mittelständischen Maschinen- und Anlagenbau liegt bislang bei lediglich 50 %. Wesentliche Treiber sind steigender Kostendruck, verschärfte regulatorische Anforderungen sowie kürzere Entwicklungszyklen. MAIT ist nach eigenen Angaben mit einer Buy-and-Build-Strategie für weiteres Wachstum gut aufgestellt. Bisher wurden 24 Zukäufe erfolgreich integriert. Die langjährigen Partnerschaften mit marktführenden Technologieanbietern schaffen laut Unternehmensangaben eine solide Basis für weiteres Wachstum.
Jannick Hunecke, Vorstandsmitglied der DBAG, betont: „Mit MAIT unterstützen wir einen führenden Digitalisierungspartner des industriellen Mittelstands, der sich nahtlos in unser Portfolio einfügt. Dieses besteht mittlerweile zu mehr als 20 % aus Unternehmen des IT-Services und Software-Sektors. MAIT verbindet tiefes Prozess-Know-how mit technologischer Expertise und verfügt über eine starke Basis aus wiederkehrenden Umsätzen.“
Zweite Investition innerhalb weniger Wochen
Die Transaktion ist die zweite Investition der DBAG innerhalb weniger Wochen. Nach dem Einstieg bei FinMatch verdeutlicht sie die zunehmende Aktivität im deutschen M&A-Markt. Laut Hunecke sei die Investitionsdynamik ein Zeichen dafür, dass die DBAG auch in Phasen wirtschaftlicher Unsicherheit gezielt Wachstumschancen nutze. Stefan Niehusmann, CEO von MAIT, erklärt: „Mit der DBAG gewinnen wir einen erfahrenen Partner, der unser Geschäftsmodell versteht und unser Wachstum nachhaltig unterstützt. Nach 24 erfolgreich integrierten Akquisitionen eröffnet uns die Expertise der DBAG neue Möglichkeiten, unsere Plattform international auszurollen.“ Künftig plant die DBAG gemeinsam mit MAIT, weitere Add-on-Akquisitionen durchzuführen, um das fragmentierte Marktumfeld gezielt zu konsolidieren und das internationale Geschäft auszubauen.
Die 1985 börsennotierte Deutsche Beteiligungs AG zählt zu den führenden Private-Equity-Gesellschaften in Deutschland. Das verwaltete oder beratene Vermögen beträgt laut Unternehmensangaben rund 2,7 Mrd. EUR. Die DBAG fokussiert sich auf Unternehmen mit Entwicklungspotenzial aus dem Mittelstand, vorwiegend in der DACH-Region. Branchenschwerpunkte sind Industriegüter, IT-Services, Software, Healthcare, Umwelt, Energie sowie IndustryTech. Seit 2020 ist die Gesellschaft auch in Italien aktiv und unterhält ein Büro in Mailand.