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Deutsche Banken gut für Kreditausfälle gerüstet

Banken gut gerüstet für Kreditausfälle

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Angesichts der aktuellen Krise gibt sich Dr. Hans-Walter Peters, Präsident des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), selbstbewusst: „Wenn es in den kommenden Monaten zu einem Anstieg der Kreditausfälle kommt, ist dies keine Bedrohung für die Banken. Die deutschen Institute haben sich wetterfest gemacht und ihr Eigenkapital in der Vergangenheit deutlich aufgestockt. Die Kernkapitalquote ist zwischen 2008 und 2019 von knapp unter zehn Prozent auf ca. 16 Prozent gestiegen.“ Die Institute hätten zudem ihre Risikovorsorge erhöht, um steigende Kreditausfälle abfedern zu können. Anlässlich der Herbsttagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank fügte er an: „Um die Kreditvergabemöglichkeiten dauerhaft auf einem hohen Niveau sicherzustellen und die Ertragskraft der Branche zu festigen, sind Entlastungen für den Finanzsektor notwendig.“ Als negative Belastungen nannte er ein pauschales Verbot von Gewinnausschüttungen durch die Banken und den Negativzins der Europäischen Zentralbank EZB.

Bundesbank rechnet mit geringen Risiken

Von einer hohen Resilienz des deutschen Bankensektors geht auch die Deutsche Bundesbank in ihrem Finanzstabilitätsbericht 2020 aus: „Entwickeln sich die Insolvenzen gemäß den Mustern vergangener Rezessionen, dürften die resultierenden Verluste und Wertberichtigungen für das deutsche Bankensystem gut verkraftbar sein. Dies ist nicht zuletzt das Ergebnis der umfassenden Reformen, die nach der globalen Finanzkrise umgesetzt wurden, um Banken besser mit Kapital auszustatten und damit widerstandsfähiger gegenüber unerwarteten Entwicklungen zu machen.“ Die Banken verfügten über zusätzliche Kapitalpuffer, um auch weiterhin Kredite vergeben zu können. In Ihrem Bericht fordert die Bundesbank auch dazu auf, „dass Banken ihre Kapitalpuffer nutzen sollen, um weiterhin angemessen Kredite zu vergeben. Ein temporärer Verzicht auf die Ausschüttung von Gewinnen, wie ihn die Aufsicht empfiehlt, hat genau dieses Ziel – die Funktionsfähigkeit des Bankensektors zu erhalten.“

Für das erste Quartal 2021 erwartet die Deutsche Bundesbank einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen auf eine Zahl von 6.000. Dies wäre ein Anstieg um 35%, aber ein geringerer Wert als die 8.000 Pleiten nach der Finanzkrise. Es ist dabei aber noch nicht berücksichtigt, dass seitens der Bundesregierung aktuell an einer Reform des Insolvenzrechts gearbeitet wird.

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