Das Jahr der Restrukturierung

Zuversicht trotz Krise

Trotz der notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen in den Portfoliogesellschaften gaben 66% der befragten Private Equity-Häuser an, dass sie mit der Gesamtentwicklung ihrer Beteiligungen zufrieden oder sehr zufrieden seien. Nur 11% sind mit der Entwicklung der erworbenen Unternehmen unzufrieden oder sehr unzufrieden. Dieses Ergebnis verwundert etwas, da gleichzeitig 47% der Befragten angaben, dass der Wert der erworbenen Unternehmen im Jahr 2008 leicht gesunken ist. 9% gaben sogar an, dass der Wert der Portfoliounternehmen stark gesunken sei.

Technologiebranche besonders attraktiv für Private Equity

Bei der Frage, in welchen Industrien die Private Equity-Häuser in der Zukunft vorrangig Unternehmenskäufe planen, nannten 66% der deutschen Fonds den Technologie- und Elektroniksektor, gefolgt von der verarbeitenden Industrie mit 52% und gewerbliche Dienstleistungen mit 48%. Bei den internationalen Fonds liegen die Schwerpunkte nicht so eindeutig auf bestimmten Industrien. Zwar nennen auch hier 41% der befragten Private Equity-Häuser den Technologiesektor als am attraktivsten für zukünftige Investitionen, allerdings fallen die Nennungen bei den auf Platz 2 und 3 der hier genannten Sektoren deutlich ab: Pharma, Biotech und Life Sciences werden noch von 29% der internationalen Fonds genannt, die verarbeitende Industrie von 26% der befragten internationalen Fonds.

Deutsche Unternehmen weiterhin attraktiv für die Beteiligungsbranche

Bei der regionalen Verteilung ihrer Mittel geben 25% der Befragten China und Indien als attraktivste Märkte für Private Equity-Investitionen in der Zukunft an. Trotz der zunehmenden Attraktivität der Schwellenländer liegt Deutschland mit 18% auf Platz 3 der internationalen Rangliste. Zum Zeitpunkt der Befragung hatten 47% der internationalen Fonds Beteiligungen in Deutschland. Fast die Hälfte der Fonds mit Portfoliogesellschaften in Deutschland gab an, ihre Aktivitäten in Deutschland ausweiten zu wollen. 28% der Fonds, die derzeit nicht in Deutschland investiert sind, planen in den nächsten fünf Jahren in Deutschland zu investieren. Insgesamt gaben sogar 56% aller internationalen Fonds an, dass sie im Laufe der nächsten fünf Jahre Investitionen in Deutschland tätigen wollen, was für die weiterhin hohe Attraktivität deutscher Unternehmen spricht. Somit bleibt die Hoffnung für den Mittelstand: laut PwC-Studie wird die in jüngster Vergangenheit sehr wichtige Finanzierungsquelle der Private Equity-Gelder doch nicht für immer und ewig verschwinden.

Autorenprofil

Prof. Dr. Norbert Winkeljohann ist Vorstandsmitglied bei PwC und Leiter des Geschäftsbereichs Familienunternehmen/Mittelstand. Richard Burdon ist Partner bei PwC und leitet das Private Equity-Geschäft. Mit 8.900 Mitarbeitern erwirtschaftete PwC Deutschland im Geschäftsjahr 2008 einen Umsatz in Höhe von 1,47 Mrd. Euro. www.pwc.de

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