Management-Check, aber wie?

Bei Unternehmensübernahmen mit Beteiligung von Private Equity (PE) werden vom neuen Management sehr schnell Leistungen erwartet. Ein Management-Audit sollen dabei sicherstellen, dass die richtigen Leute an der richtigen Stelle sitzen. Was Unternehmer von PEs lernen können. 

Die Frage, ob diese Kompetenzen im Unternehmen bereits vorhanden sind oder neue Führungskräfte ins Unternehmen geholt werden müssen, beantwortet das Management-Audit. Hierbei wird jedes einzelne Mitglied der Geschäftsführung oder des Managementteams mittels Eignungsdiagnostik getestet.

Eignungsdiagnostik deckt Stärken und Schwächen auf

Um Personen strategisch richtig zu platzieren, muss ihre Persönlichkeit objektiv dargestellt werden. Als standardisiertes Verfahren ermöglicht die Eignungsdiagnostik, dass sich in kurzer Zeit die Kompetenzen eines Menschen abbilden lassen. Neben einer Selbstbeschreibung prüft das Verfahren der Eignungsdiagnostik hierbei vor allem die analytischen Fähigkeiten eines Kandidaten. Die Selbstbeschreibung, die sowohl aus einer Eigendarstellung als auch aus gezielten Persönlichkeitsfragen besteht, wird von weiteren Testverfahren komplettiert. Auf der Grundlage der Testergebnisse wird ein ausführliches Interview geführt. Anders als im klassischen Bewerbungsgespräch sind nicht alleine die Angaben der eingereichten Unterlagen für den Gesprächsverlauf entscheidend. Vielmehr ergeben sich die anschließenden Fragen aus einem Zusammenspiel von Unterlagen und Testergebnissen.

Neben den Stärken und Schwächen identifiziert die Eignungsdiagnostik auch den Arbeitsstil sowie die sozialen Kompetenzen einer Person. Sie gibt Aufschluss über die Motivation, die eine potenzielle Führungskraft zu ihren Leistungen beflügelt. Die Ergebnisse der Eignungsdiagnostik können die Basis für den Veränderungsprozess eines individuellen Verhaltens sein, wenn eine Führungskraft neue Aufgaben übernommen hat. Ein Coaching, das auf einer Eignungsdiagnostik beruht, wird wesentlich gezielter durchgeführt und bessere Ergebnisse erzielen.

Eine klassische Win-win-Situation

Sind vorhandene Potenziale analysiert, stellt sich die Frage, wie sie erfolgreich eingesetzt werden. Dabei hilft ein Integrationsplan. Er zeigt auf, welche Fähigkeiten durch die Entwicklung vorhandener Potenziale oder durch Einstellung neuer Manager ergänzt werden müssen, damit die Investition erfolgreich ist. In den meisten Transaktionen wird der Einsatz eines Management-Audits als Win-win-Situation empfunden, da die Umsetzung des Integrationsplanes passgenauer erfolgen kann. Einerseits werden schnell Defizite aufgedeckt, andererseits kann nur so adäquat auf die Bedürfnisse des Managements eingegangen werden und gegebenenfalls eine Anpassung des Integrationskurses vorgenommen werden.

Fazit

Bei M&A-Transaktionen sorgt ein präzise durchgeführtes Management-Audit dafür, dass Anforderungsprofil und Kompetenzen auf der Führungsebene besser zueinanderpassen. Dies führt zu besseren Leistungen, was Unternehmen und Management gleichermaßen zugutekommt. Lässt man diesen Aspekt außer Acht, kann eine Post Merger Integration schnell zu einem Post-Merger-Problem avancieren.


Zur Person:

Benedikt Börner ist Consultant bei Mercuri Urval. Nach beruflichen Stationen in Medienunternehmen absolvierte er sein Studium der Wirtschaftspsychologie in München und befasste sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit der Analyse und Umsetzung einer HR Due Diligence bei mittelständischen Unternehmen.

www.mercuriurval.com 

 

Autorenprofil

Benedikt Börner ist Consultant bei Mercuri Urval. Nach beruflichen Stationen in Medienunternehmen absolvierte er sein Studium der Wirtschaftspsychologie in München und befasste sich im Rahmen seiner Masterarbeit mit der Analyse und Umsetzung einer HR Due Diligence bei mittelständischen Unternehmen.

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