Bei Cybersicherheit nachrüsten

Mittelständler erkennen zwar zunehmen die Gefahr, die aus dem Netz ausgeht. Doch allein mit Virenscanner und Firewalls ist es nicht getan. Bei vielen geht der Schutz nicht darüber hinaus.

Beim Thema Cyberkriminalität verlassen sich viele Unternehmen oft nur auf das, was bei gängigen Betriebssystemen mitgeliefert wird. Das zeigt eine Studie des Branchenverbands Bitkom, für die knapp 1.000 Sicherheitsverantwortliche von Unternehmen ab zehn Mitarbeitern befragt wurden.

Während noch 80 Prozent ihre Netzwerkverbindung verschlüsseln, tun dies gerade mal 45 Prozent mit ihren Festplatten oder anderen Datenträgern. Gerade mal 40 Prozent verschlüsseln ihren E-Mail-Verkehr – fatal, wenn man bedenkt, dass dies der offensichtlichste Zugang zu Firmeninterna ist. Noch schlimmer sieht es bei gezielten Hackerangriffen aus. Nur 29 Prozent schützen sich gegen Angriffe von innen, 23 Prozent rüsten sich gegen äußere Attacken. Dass Gefahr auch von den eigenen Mitarbeitern ausgehen kann, unterschätzen vor allem kleinere Unternehmen: Nur ein Fünftel von ihnen verfügt über aufwändigere Authentifizierungsverfahren der Benutzer, etwa biometrische Daten wie Finderabdrücke oder ein Zwei-Faktor-Erkennungssystem. Bei Großunternehmen ab 500 Mitarbeitern ist es knapp jedes zweite. Unternehmen sollten wachsam sein, mahnt auch Dieter Kempf, Präsident des Bitkom: „Der Verlust sensibler Daten kann schwere wirtschaftliche Folgen haben, wenn Patente verletzt oder Produkte kopiert werden.“ Dennoch sieht er die Unternehmen auf einem guten Weg: Knapp 18 Prozent planen die Verschlüsselung von Daten oder wollen ein Früherkennungssystem für Angriffe einführen. www.bitkom.org  

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