Die Allgäu Fresh Foods GmbH & Co. KG hat beim Amtsgericht Kempten ein Schutzschirmverfahren nach § 270d InsO eingeleitet. Ziel des Verfahrens ist die nachhaltige Sanierung des Unternehmens in Eigenverwaltung. Unterstützt wird die Geschäftsführung dabei von der auf Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei Grub Brugger. Der Lebensmittelhersteller mit Sitz in Kempten im Allgäu beschäftigt rund 400 Mitarbeitende und ist auf regionale Fleisch- und Wurstwaren sowie Feinkost spezialisiert. Allgäu Fresh Foods ist aus mehreren Traditionsunternehmen in Bayern und Baden-Württemberg hervorgegangen. Das Unternehmen kombiniert regionale Verwurzelung mit modernen Produktionsprozessen und setzt auf enge Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugern. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten resultieren nach Unternehmensangaben aus Überkapazitäten und verlustreichen Einzelaufträgen.
Sanierung über Insolvenzplan
Die Sanierung soll über einen Insolvenzplan erfolgen. Stephan Leibold, der als Sanierungsgeschäftsführer bestellt wurde, sieht im Schutzschirmverfahren eine Chance für den Neuanfang. „Wir wollen aus eigener Kraft eine tragfähige Lösung entwickeln, um Allgäu Fresh Foods zukunftsfähig aufzustellen“, betonte Leibold. Ein Schutzschirmverfahren erlaubt es Unternehmen, unter gerichtlicher Aufsicht und mit einem gerichtlich bestellten Sachwalter einen Sanierungsplan zu erarbeiten. Die reguläre Frist zur Vorlage dieses Plans beträgt bis zu drei Monate.
Grub Brugger berät die Geschäftsführung juristisch durch ein Team unter Leitung von Dr. Frank Schäffler. Zusätzlich übernimmt Partner Jochen Sedlitz die Rolle des Generalbevollmächtigten der Gesellschaft. Die betriebswirtschaftliche Beratung erfolgt durch ein Team von Rödl & Partner um Lars Richter. Ein positives Signal für den Fortgang des Verfahrens kommt von den Gläubigern. Laut Angaben der Kanzlei haben zentrale Beteiligte, darunter die Hauptfinanzgläubigerin, die Agentur für Arbeit und der Pensionssicherungsverein, Bereitschaft zur Mitwirkung im Gläubigerausschuss signalisiert.
Dr. Schäffler äußerte sich optimistisch zum weiteren Verlauf: „Das konstruktive Verhalten der wichtigsten Gläubiger ist ein starkes Zeichen. Wir gehen davon aus, dass eine nachhaltige Sanierung in kurzer Zeit gelingen und ein Großteil der Arbeitsplätze gesichert werden kann.“ Grub Brugger zählt zu den führenden Kanzleien im Bereich Insolvenz- und Sanierungsrecht in Deutschland. Mit Standorten in Stuttgart, München, Frankfurt am Main und Freiburg ist die Sozietät seit Jahrzehnten auf die Begleitung von Unternehmen in Krisensituationen spezialisiert.