Noch keine Blasenbildung am Markt

Unternehmensbeteiligungen sind derzeit teuer: Für Investoren sind günstige Einstiegsmöglichkeiten rar. Doch Experten sind sich einig, dass die hohen Bewertungen gerechtfertigt sind.

Hat sich das Verhältnis zwischen Private-Equity-Gesellschaften und Unternehmen verbessert?

Christian Berkhoff, Managing Partner, Argonas Corporate Finance Advisors

Christian Berkhoff/Argonas Corporate Finance Advisors (© Privat)
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Grundsätzlich hat sich in den vergangenen Jahren die Offenheit gegenüber Private Equity (PE) als Partner deutlich erhöht. Dabei können mittlerweile viele Unternehmen auf Praxiserfahrungen aufbauen, die das Unternehmen selbst oder Eigentümer und Mitarbeiter bereits mit PE gemacht haben. Das baut Vorbehalte ab und erleichtert Transaktionen. Trotzdem ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit wichtig, dass die Partner optimal zusammenpassen und gemeinsame Ziele verfolgen.


Tobias Rodehau, Partner, Pinsent Masons Germany

Tobias Rodehau/Pinsent Masons Germany (© Privat)
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Nach unserer Erfahrung hat sich das Verhältnis verbessert. Wir sind oft in Transaktionen involviert, bei denen PE-Käufer und ein Unternehmen oder ein Unternehmer aus dem Mittelstand als Verkäufer aufeinandertreffen. Das grundsätzliche Verständnis, dass jede Gruppe die andere benötigt, um eine erfolgreiche Transaktion umzusetzen, hat sich durchgesetzt. Die kulturellen Differenzen bleiben jedoch. Es liegt oft an den Beratern, über diese Differenzen hinwegzuhelfen.


Dr. Nicolas Himmelmann, Vorstand, Auctus Capital Partners AG

Dr. Nicolas Himmelmann/AUCTUS Capital Partners AG (© Privat)
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Die Frage ist etwas irreführend, da ein grundsätzlich schlechtes Verhältnis zwischen Private-Equity-Gesellschaften und Unternehmen nicht per se vorausgesetzt werden darf. Im Gegenteil, viele Kooperationen zwischen PE-Gesellschaften und Unternehmen tragen dazu bei, dass das aus früherer Zeit durch Einzelfälle verursachte und medial, teilweise auch politisch geförderte, negative Image zunehmend abgebaut wird. Eine erst im vergangenen Jahr durchgeführte Umfrage von PwC zeigte, dass Private Equity im Mittelstand immer beliebter wird.


Armin Sieber, Partner, LSG & Kollegen GmbH

Armin Sieber/LSG & Kollegen (© Privat)
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Das ist situativ zu betrachten. Familienunternehmen mit einem Nachfolgeproblem sind offener, zumal der derzeitige Verkäufer-Markt und das breitere Angebot der Investoren eine bessere Kommunikationsbasis bieten. Grundsätzlich stehen viele Unternehmen PE-Firmen historisch kritisch gegenüber, allerdings gibt es bei Unternehmen der New Economy eine natürliche Nähe zu Investoren, da diese auf den Exit ausgerichtet sind. Ein Trend ist, dass sich Unternehmer zu den neuaufgestellten Family Offices hingezogen fühlen.

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