Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer allgemeinen Konjunkturabschwächung hat sich der Verpackungssektor als widerstandsfähig erwiesen. Laut dem aktuellen Sektorreport von MP Corporate Finance blieb die M&A-Aktivität in der Branche 2024 stabil. Insbesondere Skaleneffekte, Wertschöpfungskettenintegration und die Expansion in wachstumsstarke Regionen waren die Treiber hinter den Transaktionen.
Der Verpackungsmarkt zeigte sich in den letzten Jahren robust, auch wenn sich der Absatz durch Kundendestocking in der ersten Jahreshälfte verlangsamte. “Nach einem verhaltenen Start getrieben durch die allgemeine wirtschaftliche Lage, Verunsicherung am Markt und das schwierige Finanzierungsumfeld, hat sich das M&A-Geschehen in der Verpackungsindustrie auch 2024 wieder stabilisiert, und wurde durch einige Mega-Merger massiv geprägt”, kommentiert Gregor Nischer, Gründungs- und Managing Partner von MP Corporate Finance die Entwicklung. Die EBITDA-Margen stabilisierten sich, während Investitionen zurückgingen. Dennoch blieben Fusionen und Übernahmen konstant. Die größten M&A-Deals des Jahres, darunter die Fusion von Amcor und Berry, deuten auf wachsendes Investorenvertrauen hin. Insbesondere der Bereich der faserbasierten Verpackungen erlebte eine starke Konsolidierungswelle.
Rigid Packaging: Konsolidierung als Wachstumsmotor
Der Markt für starre Verpackungen erlebte eine signifikante Zunahme strategischer Akquisitionen, während sich Private-Equity-Investitionen aufgrund der hohen Zinssätze zurückhielten. Besonders Pharma- und Kosmetikverpackungen blieben aufgrund hoher Margen und regulatorischer Anforderungen attraktiv. Gleichzeitig wurde in Automatisierung und smarte Verpackungstechnologien investiert, um Kosten zu senken und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.
Flexible Packaging: Nachhaltigkeit treibt Innovationen
Flexible Verpackungen sahen sich 2024 mit Herausforderungen wie steigenden Rohstoffpreisen und regulatorischem Druck konfrontiert. Die EU-Verordnung zur Verpackungs- und Verpackungsabfallwirtschaft (PPWR) setzt ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele und forciert Investitionen in Recyclingtechnologien. Trotz eines Rückgangs der Kunststoffnutzung um 8% im Vergleich zu 2023 stieg die Anzahl der Transaktionen im flexiblen Verpackungssegment um 7%.
Faserbasierte Verpackungen: Marktdruck führt zu Insolvenzen und M&A-Wachstum
Der Markt für faserbasierte Verpackungen litt unter fallenden Verkaufspreisen und steigenden Kosten, insbesondere in der DACH-Region. In Nordamerika blieb die Nachfrage durch den E-Commerce und den Konsumgütersektor stabil. In Europa sorgten Inflation und regulatorische Veränderungen für eine zögerliche Erholung. Die steigende Zahl von Insolvenzen im Papiersektor machte Marktkonsolidierungen erforderlich.
Ausblick: Steigende M&A-Aktivität erwartet
Für 2025 prognostiziert MP Corporate Finance eine deutliche Zunahme der M&A-Aktivität im Verpackungssektor. “Wir erwarten eine massive Steigerung der Aktivität. Mega-Merger des Vorjahres, bringen Mittelständler unter Zugzwang und Finanzinvestoren zeigen wieder eine stärkere Aktivität im Sektor”, sagt Gründungs- und Managing Partner Gregor Nischer. Neben Folgeübernahmen der großen Deals und dem wachsenden Druck auf den Mittelstand werden laut den Prognosen auch die abnehmenden Zinssätze und eine klarere Nachhaltigkeitsstrategie eine Rolle spielen. Private-Equity-Investoren dürften wieder verstärkt in den Markt zurückkehren.
Fazit
Der Verpackungssektor beweist auch in schwierigen Zeiten seine Widerstandsfähigkeit. Konsolidierung, Nachhaltigkeit und technologische Innovationen sind die Haupttrends, die den Markt antreiben. Unternehmen, die sich diesen Herausforderungen anpassen, werden langfristig wettbewerbsfähig bleiben.