Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor einem tiefgreifenden Umbruch. Eine repräsentative Umfrage von DIEPA Personal und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov mit über 1.000 Teilnehmenden zeigt: Der Fachkräftemangel, der Wertewandel in der Generation Z und die Digitalisierung treffen Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen – und fordern neue Antworten von Wirtschaft und Politik.
Fachkräftemangel trifft Pflege, Bildung und Handwerk besonders hart
44% der Befragten sehen den größten Personalengpass im Gesundheitswesen, gefolgt vom Handwerk und vom Bildungsbereich. Die Ursachen sind vielfältig: Neben unattraktiven Arbeitsbedingungen und demografischem Wandel spielen auch bürokratische Hürden bei der Zuwanderung eine Rolle. Besonders alarmierend: Viele Beschäftigte erleben die Folgen bereits konkret – durch Überlastung, Versorgungslücken oder geringere Ausbildungsqualität.
Gleichzeitig zeigt die Studie, dass klassische Rekrutierungsstrategien nicht mehr ausreichen. Junge Fachkräfte fordern Sinn, Flexibilität und Beteiligung. 64% halten flexible Arbeitszeiten für entscheidend, 47% wünschen sich flache Hierarchien und mehr Selbstverantwortung. Unternehmen, die auf diese Werte nicht eingehen, laufen Gefahr, den Anschluss zu verlieren.
KI, Vertrauen und Weiterbildung: Drei zentrale Hebel für Zukunftssicherheit
Zwei Drittel der Befragten erwarten durch KI und Automatisierung massive Veränderungen. Dennoch haben bislang nur 15% eine entsprechende Weiterbildung absolviert – besonders Frauen ab 45 fühlen sich unzureichend vorbereitet. Die Studie mahnt: Weiterbildung müsse einfacher zugänglich, gezielter gefördert und generationsübergreifend gedacht werden.
Zugleich wächst das Bedürfnis nach Orientierung und Vertrauen. 77% bemängeln eine mangelnde Wertschätzung systemrelevanter Berufe. Gefordert sind transparente Kommunikation, echte Mitbestimmung und verlässliche soziale Sicherung – sowohl im Betrieb als auch auf politischer Ebene. Nur so gelingt es, den Wandel aktiv und gemeinsam zu gestalten.