Sichere Bank für den Vermögensaufbau – Teil 2

Über viele Jahre hinweg legten deutsche Mittelständler fast jeden Cent ihrer Erträge im eigenen Unternehmen an. Das ist vorbei. In Zeiten dauerhafter Niedrigzinsen, politischer Risiken und wirtschaftlicher Herausforderungen hat sich das Investitionsverhalten verändert. Wie das Unternehmervermögen heute angelegt wird.

Quelle: Fachhochschule des Mittelstands
Quelle: Fachhochschule des Mittelstands

Für die Untersuchung befragte die Beratungsgesellschaft PwC im Juli 2017 über 300 Entscheider der ersten Führungsebene aus Familienunternehmen mit 100 bis 10.000 Mitarbeitern und jährlichen Umsätzen zwischen 100 und 500 Mio. Euro. Ein Ergebnis: 67 Prozent der Unternehmer waren der Überzeugung, sie könnten über Private-Equity-Finanzierungen vor allem ertragreichen neuen Firmen zu Wettbewerbsvorteilen verhelfen. Ein weiteres Resultat: Start-ups sind auch als Direktinvestments für Familienunternehmen durchaus interessant. Mehr als jedes vierte der befragten Unternehmen gab an, im vergangenen Jahr eine junge Firma übernommen oder sich daran beteiligt zu haben. Insgesamt 61 Prozent hatten eine Transaktion abgeschlossen.

Vermögensmanagement durch Dienstleister

Wer erzielte Erträge, eventuell auch Teile des Privatvermögens sehr breit diversifiziert anlegen möchte, verzichtet zunehmend darauf, selbst verschiedene Assets auszuwählen, sondern wendet sich an professionelle Vermögensverwaltungen. „Ich würde nicht sagen, dass Familienunternehmen Vermögensverwaltern in letzter Zeit geradezu die Türen einrennen“, sagt VuV-Vorsitzender Grünewald. Ein Zulauf sei aber schon zu verzeichnen. „Ich denke, Unternehmer suchen vor allem aufgrund der niedrigen Zinsen immer öfter Unterstützung bei der Kapitalanlage“, vermutet der Experte. Zudem habe das Vertrauen in Banken während der Finanzkrise nachhaltig gelitten, sodass die unabhängige Vermögensverwaltung Zuspruch erfahre.

Schließlich kommt auch die Regulierung des europäischen Finanzmarktes hinzu, die mit den EU-Richtlinien Mifid und Mifid II immer transparenter gemacht hat, welche hohen Provisionen für die Vermittlung einzelner Anlageprodukte wie Fonds anfallen. Vermögensverwalter lassen sich anders als Bankberater und freie Vermittler ihre Dienstleistungen über Honorare oder Service-Fees vergüten. Produktbezogene Provisionen dürfen sie nach dem Inkrafttreten der zweiten EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid II ohnehin nicht mehr kassieren.

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