Die Mutares SE & Co. KGaA (ISIN: DE000A2NB650) hat eine Vereinbarung zum Verkauf ihres Portfoliounternehmens Lacroix + Kress GmbH an Superior Essex Global LLC unterzeichnet. Das teilte Mutares heute mit. Der Abschluss der Transaktion werde für das erste Quartal 2023 erwartet.

Lacroix + Kress ist der führende Hersteller für sauerstofffreies Kupferziehen in Europa. Das Unternehmen mit Sitz in Deutschland beschäftigt an seinen beiden Produktionsstandorten in Bramsche und Neunburg vorm Wald rund 250 Mitarbeiter und beliefert Kunden aus verschiedenen Branchen wie der Automobilindustrie und allgemeinen industriellen Anwendungen. Lacroix + Kress zeichnet sich auf dem Markt durch die hohe Qualität von sauerstofffreiem Kupfer und seine einzigartigen Fertigungsmöglichkeiten aus.

Nach der Akquisition von Nexans im November 2020 basierte die erfolgreiche Neupositionierung unter der Leitung von Fatmir Veselaj, ehemaliger Geschäftsführer von Lacroix + Kress und heutiger Head of Operations der Mutares SE & Co. KGaA, in erster Linie auf der Verbesserung des Working Capital, der Energie-indexierten Preisgestaltung während der Krise und dem Aufbau nachhaltiger, eigenständiger Unternehmensstrukturen, hieß es in der Pressemitteilung.

Hebung von Synergien durch Verkauf an Superior Essex

Der Verkauf von Lacroix + Kress an Superior Essex folge dem „Best New Owner“-Ansatz von Mutares und ermögliche eine vertikale Integration der beiden Unternehmen. Superior Essex, eine Tochtergesellschaft der südkoreanischen LS Gruppe, die in Deutschland unter dem Namen Essex Furukawa Magnet Wire operiert, ist sehr gut im Markt positioniert und einer der weltweit führenden Hersteller von Magnetdraht.

„Ich freue mich sehr, mit dem Verkauf von Lacroix + Kress unseren zweiten erfolgreichen Exit im Jahr 2023 bekannt geben zu können. Wir glauben, dass Superior Essex nicht nur aufgrund der bereits starken Geschäftsbeziehung zwischen den beiden Unternehmen, sondern auch aufgrund der gemeinsamen lokalen Präsenz in Zentraleuropa erhebliche Synergien heben kann“, kommentiert Johannes Laumann, CIO der Mutares SE & Co. KGaA.

Zweiter Exit von Mutares im Jahr 2023

Am 5. Januar hatte Mutares die Veräußerung ihres Portfoliounternehmens JAPY Tech bekanntgegeben. JAPY Tech ist ein Hersteller von hochwertigen Kühltanks und anderen Lösungen zur Milchkühlung mit Sitz in Dijon, Frankreich, und liefert Produkte an die weltweite Milchindustrie. Das Unternehmen wurde 2020 von GEA Farm Technologies übernommen und hat seither seinen Produktmix optimiert und seine Gesamteffizienz bei gleichzeitiger Kostensenkung gesteigert.

Nach der erfolgreichen Transformation von JAPY Tech sei das Management nun zuversichtlich und freue sich darauf, das Wachstum der Gesellschaft weiter voranzutreiben, indem es seine Umsatzbasis diversifiziert und sich von einem reinen Produktionsunternehmen zu einem dienstleistungsorientierten Unternehmen wandelt, hieß es in der Pressemitteilung von Mutares.

Johannes Laumann, CIO von Mutares, kommentiert: „Ich freue mich, unseren ersten Exit im Jahr 2023 bekannt zu geben, bei dem wir unser Ziel eines 7-10-fachen ROIC übertroffen haben. Der Exit von JAPY Tech beweist, dass wir das Unternehmen gemeinsam mit dem Management erfolgreich transformiert haben und es nun bereit ist, einen nachhaltigen Wachstumspfad als eigenständiges Unternehmen unter der Leitung des Managements vor Ort fortzusetzen.“

Die Mutares SE & Co. KGaA, München, erwirbt als börsennotierte Private-Equity-Holding mit Sitz in München (HQ), Amsterdam, Frankfurt, Helsinki, London, Madrid, Mailand, Paris, Stockholm und Wien mittelständische Unternehmen in Sondersituationen mit Sitz in Europa, die signifikante operative Verbesserungspotenziale aufweisen und nach einem Repositionierungs- und Stabilisierungsprozess wieder veräußert werden. Für das Geschäftsjahr 2022 wird nach eigenen Angaben ein konsolidierter Umsatz von ca. 4 Mrd. EUR erwartet. Darauf aufbauend soll der Konzernumsatz bis 2025 auf ca. 7 Mrd. EUR ausgebaut werden. Mit dem Wachstum des Portfolios steigen auch die Beratungserlöse, die zusammen mit den Portfoliodividenden und Exit-Erlösen der Mutares Holding zufließen. Dementsprechend wird für das Geschäftsjahr 2025 ein Nettogewinn in der Holding in der Größenordnung von 125 bis 150 Mio. EUR erwartet. Vorstand und Aufsichtsrat halten zusammen mehr als ein Drittel aller stimmberechtigten Mutares-Aktien. Die Aktien der Mutares SE & Co. KGaA werden im Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse unter dem Symbol “MUX” (ISIN: DE000A2NB650) gehandelt.

Autorenprofil

Als Chefredakteurin der Unternehmeredition berichtet Eva Rathgeber regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Wirtschaftsjournalismus und in der PR.

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