DBAG blickt optimistisch auf 2023

Firmensitz der DBAG in Frankfurt am Main
Firmensitz der DBAG in Frankfurt am Main; Foto: © DBAG

Die Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) geht für das laufende und die beiden folgenden Geschäftsjahre von einem jährlichen Wachstum des Nettovermögenswertes zwischen 14 und 18% aus. Dies wurde in einer Pressemeldung zur Veröffentlichung des neuen Geschäftsberichtes mitgeteilt. Das Ergebnis aus der Fondsberatung werde sich entsprechend des Lebenszyklus der DBAG-Fonds voraussichtlich vorübergehend vermindern. Zugleich wird für das Konzernergebnis ein Wert über dem langjährigen Durchschnitt prognostiziert.

Ukraine-Krieg drückt auf Bewertungen

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/2022 war nach Angaben des Unternehmens von externen, ungeplanten Einflüssen geprägt. Diese hätten die ursprünglichen Erwartungen und die Bewertung der Portfoliounternehmen deutlich beeinträchtigt. Nachdem zu Jahresbeginn noch von einer weiteren Erholung der Nachfrage des durch die Pandemie aufgeschobenen Konsums und einem Rückgang der Lieferkettenengpässe auszugehen war, hätten der Krieg in der Ukraine und steigende Energiepreise die sich bereits vorher abzeichnende, inflationäre Entwicklung dramatisch verstärkt. Für die Portfoliounternehmen der DBAG hätte dies teilweise zu Ergebnisbelastungen geführt. Durch niedrigere Multiplikatoren an den Kapitalmärkten sei die Bewertung der Portfoliounternehmen negativ beeinträchtigt worden. In Summe führte dies zu einem erheblichen Bewertungsabschlag im Portfolio von insgesamt -150,8 Mio. EUR, und der Nettovermögenswert der Private-Equity-Investments sank um 15,1%. Wie bereits in den Prognosen angekündigt, schließt die DBAG im Konzern mit einem negativen Ergebnis von -97,6 Mio. EUR ab. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Wert noch bei 185,1 Mio. EUR gelegen. Damals sprach die DBAG aber bereits von einem „außergewöhnlichen“ Geschäftsjahr.

Portfolio in zukunftsträchtigen Branchen

Die DBAG erklärte in der Pressemitteilung, dass sich die vor Jahren eingeleitete Strategie der stärkeren Ausrichtung auf Sektoren mit strukturellem Marktwachstum als richtig erwiesen habe. Als Beispiel wird der im November 2022 vereinbarte Verkauf der Cloudflight genannt, bei dem mehr als das Vierfache des eingesetzten Kapitals realisiert wurde. Zu den jüngsten Beteiligungen zählt das Unternehmen das IT-Serviceunternehmen akquinet und das Ingenieurdienstleistungs- und Softwareunternehmen in-tech, sowie den Betreiber von Datenzentren Green Datahub. Auch der Ausbau der Aktivitäten am italienischen Markt schreite gut voran. Seit der ersten Investition im Jahr 2020 sei das Portfolio zum Berichtsstichtag bereits auf drei italienische Beteiligungen angewachsen. Acht Unternehmen wurden im Geschäftsjahr 2021/2022 neu in das DBAG-Portfolio aufgenommen. Zum Stichtag gibt es 39 Unternehmensbeteiligungen. Insgesamt wurden 28 Add-ons vereinbart. Auch das Team der DBAG wuchs von 77 auf 89 Kolleginnen und Kollegen.

Dividendenvorschlag halbiert

Für die Hauptversammlung wird eine Dividende von 0,80 EUR je Aktie vorgeschlagen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Halbierung. Laut Pressemitteilung bedeutet des „keine Änderung der Dividendenpolitik der DBAG“. Zudem soll im kommenden Jahr eine Rückkehr auf das Niveau für das Geschäftsjahr 2020/2021 erfolgen, also zu einer Dividende in Höhe von 1,60 Euro je Aktie zurückgekehrt werden.

Der Kurs der DBAG-Aktie an der Frankfurter Börse (WKN: A1TNUT/ISIN: DE000A1TNUT7) liegt heute bei 29,35 EUR. Die Marktkapitalisierung beträgt 544,40 Mio. EUR. Die DBAG initiiert geschlossene Private-Equity-Fonds und investiert – überwiegend an der Seite der DBAG-Fonds – in mittelständische Unternehmen. Ein Schwerpunkt ist seit vielen Jahren die Industrie. Ein zunehmender Anteil der Eigenkapitalbeteiligungen entfällt auf Unternehmen in den Wachstumssektoren Breitbandtelekommunikation, IT-Services/Software und Healthcare. Das vom DBAG-Konzern verwaltete oder beratene Vermögen beträgt 2,5 Mrd. EUR.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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