Internationalisierung im Mittelstand

Internationalisierung gehört fest zum deutschen Mittelstand – das ist bekannt. Laut des Instituts Oxford Economics wird sich dieser Trend verstärken: Bis 2016 soll jeder zweite deutsche Mittelständler rund die Hälfte seines Umsatzes außerhalb Deutschlands machen. 

Das Auslandsgeschäft ist allerdings auch anspruchsvoller geworden: Mehr denn je sind vor dem Markteintritt und bei der Ausweitung bestehender Engagements Chancen und Risiken sorgfältig abzuwägen. Wichtigste Voraussetzung ist im ersten Schritt die saubere, solide Analyse und Prüfung, d.h., die eigenen Möglichkeiten und Potenziale in ausländischen Märkten müssen im Voraus möglichst exakt bestimmt werden. Ein bloßes Nachahmungsverhalten sollte tunlichst vermieden werden. Der zweite Schritt ist, realistisch vorzugehen, sich nicht von überzogenen Ambitionen leiten zu lassen und das Anfangsrisiko gering zu halten.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor der Internationalisierung liegt, wie so häufig, in der richtigen Auswahl der Fachkräfte. Gerade Mittelständler entsenden oftmals ihre „beste Kraft“ ins Ausland und schaffen sich damit gleich zwei Problemfelder: Diese wichtige Person fehlt zum einen am deutschen Standort, und zum anderen hilft deren Qualifikationsprofil im Ausland oft nur wenig.

Step by Step zum Global Player

Manager mit entsprechender Auslandserfahrung sind unabdingbar und helfen bei der Vermeidung von weiteren, oft genannten Hemmnissen für die Auslandsinvestitionen, wie sprachliche Barrieren (26 Prozent), mangelnde Managementkapazitäten (19 Prozent) und Kapazitätsprobleme (zwölf Prozent). Zudem sind solche Mitarbeiter auch eine gute Ideenquelle – was die Wahrscheinlichkeit erhöht, gute Ideen aus dem Ausland zu übernehmen.

Oftmals werden Mittelständler von ihren größten Kunden in ein Auslandsengagement mit Produktion gelockt. Dabei sollten die vertraglichen Rahmenbedingungen der dabei angebotenen Garantien von einem Fachmann überprüft werden. Zudem ist es angezeigt, bereits in der Phase des Aufbaus aktiv weitere lokale Kunden zu akquirieren. Dies senkt die Risiken des Scheiterns. Bei alledem ist das Unterlassen eines Auslandsengagements auch für den kleinen Mittelstand keine Option. Immer mehr ausländische Mittelständler kommen nach Deutschland und besetzen die lokalen Märkte. Transparenz und internationale Transportlogistik beschleunigen diese Entwicklung.


Zur Person

Thomas Schneider/EIM (© privat)
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Dr. Thomas Schneider ist seit 2013 Partner von EIM Deutschland. Er verfügt über 15 Jahre Managementerfahrung für Veränderungsprozesse und Nachfolgelösungen, in der Restrukturierung und im Geschäftsaufbau mittelständischer Unternehmen. EIM ist der international führende Anbieter von Interim-Management-Lösungen. www.eim.com

Autorenprofil

Dr. Thomas Schneider ist seit 2013 Partner von EIM Deutschland. Er verfügt über 15 Jahre Managementerfahrung für Veränderungsprozesse und Nachfolgelösungen, der Restrukturierung und im Geschäftsaufbau mittelständischer Unternehmen. EIM ist der international führende Anbieter von Interim-Management-Lösungen. Zudem ist er leidenschaftlicher Hobbykoch.

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