Insolvenzverwalter Kuhne erreicht Quote von über 90 Prozent

Eine ungewöhnlich hohe Quote kurz vor Abschluss eines Insolvenzverfahrens hat Marc-Andre Kuhne von dkr dieckmann kuhne dr. raith (dkr) erreicht. Nach drei Jahren intensiver Tätigkeit im Insolvenzverfahren von Josef Schwaiger, Omnibus- und Transportunternehmen, konnte er dem Amtsgericht Ingolstadt in Abstimmung mit den Gläubigern eine Abschlagszahlung von 90,1% vorschlagen.
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Eine ungewöhnlich hohe Quote kurz vor Abschluss eines Insolvenzverfahrens hat Marc-Andre Kuhne von der Kanzlei dkr dieckmann kuhne dr. raith (dkr) erreicht. Nach drei Jahren  Tätigkeit im Insolvenzverfahren von Josef Schwaiger, Omnibus- und Transportunternehmen, konnte er dem Amtsgericht Ingolstadt in Abstimmung mit den Gläubigern eine Abschlagszahlung von 90,1% vorschlagen.

Dass Unternehmen hatte am 01.11.2019 Insolvenz anmelden müssen. Die Insolvenzanmeldung konnte durch die Geschäftsführung trotz intensiver Bemühungen nicht verhindert werden – unter anderem weil in Aussicht gestellte Kredite nicht gewährt wurden. Durch eine gute Zusammenarbeit der Firmenleitung, dem beteiligten Rechtsanwalt Ferdinand Matthiessen, der Geschäftspartner und des Insolvenzverwalters konnte der Geschäftsbetrieb weiter aufrechterhalten werden – sowohl in der Phase des Antragsverfahrens als auch noch einen Monat nach Eröffnung des Verfahrens. In dieser Zeit wurden umfangreiche Maßnahmen unternommen, um die Ertragssituation deutlich zu verbessern und dadurch eine stabile Fortführungsaktion zu ermöglichen. Das Josef Schwaiger Omnibus- und Transportunternehmen verfügt über 18 Busse und mehrere Taxis, die in der Region um Schrobenhausen im Einsatz sind. Im Rahmen der Fortführungslösung konnten die 25 Arbeitsplätze erhalten bleiben. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1947.

Neues Nutzungskonzept für Betriebsgebäude

Wesentlicher Bestandteil des Sanierungskonzeptes war eine Immobilienentwicklung des Betriebsgebäudes der Firma. Durch die zukünftig erweiterte Nutzung auch für privaten Wohnbau konnte eine Wertsteigerung erzielt werden, die dann beim Verkauf von Teilflächen sowie einer Umschuldung im Rahmen einer Investorenlösung realisiert wurde. Auf diese Weise wurde es möglich, die Ansprüche der beteiligten Gläubiger fast vollständig zu bedienen. „Dieses hervorragende Ergebnis wurde möglich, weil alle Beteiligten im Verfahren bereit waren, einen Schritt aufeinander zuzugehen. Wir haben gemeinsam erreicht, dass ein Familienunternehmen erhalten werden kann und gleichzeitig die Interessen der Gläubiger überdurchschnittlich berücksichtigt wurden“, erklärt Insolvenzverwalter Marc-André Kuhne.  Inzwischen sind auch wieder frühere Mitarbeiter zur Firma zurückgekehrt. „Wir sind stolz darauf, dass das Unternehmen nach dem Insolvenzantrag keine einzige Fahrt im Linienbetrieb oder bei den Taxis ausfallen lassen musste. Wir haben die schwierige Situation zusammen gemeistert und sind für die Zukunft stabil aufgestellt. Unsere Kunden halten uns auch weiter die Treue“, freut sich Unternehmens-Chef Josef Schwaiger.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

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