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BondGuide Special-Anleihen 2014

BondGuide: Wie sieht es mit der Risikokontrolle aus? Hoerner: Grundsätzlich sollen einzelne Positionen im Durch- schnitt nicht mehr als 1,5% betragen. Sie können in Sonder- situationen höher sein, z.B. nach Kursgewinnen. Zu den Top-10 gehören derzeit beispielsweise Rickmers, Deutsche Rohstoff AG, MIFA oder DIC Asset. BondGuide: Ein Problem könnte sein, dass ein Unternehmen wie MIFA durch die Bank bei den bestehenden Fonds beliebt ist. Droht damit nicht sehr gleichgerichtetes Handeln? Hoerner: Prixnzipiell finde ich gut, dass es mehr Fonds gibt. An einer MIFA schaut tatsächlich niemand vorbei derzeit. Solche Schnittmengen wird es ganz sicher immer geben. In den Top-10 ist MIFA in unserer nächsten Aufstellung aber schon nicht mehr drin. BondGuide: Das heißt, nach Kursgewinnen reduzieren Sie auch ganz pragmatisch. Hoerner: Unsere Leitlinie ist dabei: Wenn die Jahresrendite bis zur Fälligkeit ungefähr auf Höhe des Kupons liegt, dann darf – oder sollte – man auch mal Gewinne mitnehmen. Das ist bei MIFA bereits der Fall gewesen. Einen kompletten Jahreskupon extra über Kursgewinne? Daran ist noch keiner gestorben. BondGuide: Haben Sie so etwas wie ein Kernportfolio und spekulativere Positionen, spekulativ im Sinne von volatiler? Hoerner: Spekulative Positionen in dem Sinne sind einfach kleiner gehalten. Aktuelles Beispiel wäre etwa Vedes. Aufgrund des Volumens sehr illiquide, und gemessen daran darf die Position nicht zu groß sein, auch wenn wir das Unternehmen sehr spannend finden. Oder auch HanseYachts. BondGuide: Ihre größte positive Überraschung 2013? Hoerner: In Bezug auf die Ausgestaltung der Kreditklauseln bin ich mir sicher, dass man bei MIFA sagen konnte: Hier beginnt eine neue Zeitrechnung. Als Unternehmen, das für mich typisch „langweiliger“ Mittelstand ist, würde ich Sanha nennen: ein Produkt, das jeder hat, aber kaum jemand, viel- leicht niemand kennt. BondGuide: Wen haben Sie unterschätzt – gab es so etwas? Hoerner: Leider ja! Hörmann Finance. Fanden wir gut, aber der Kupon war uns zu niedrig. Und das in der schwierigen Zeit im November. Jetzt steht der Kurs bei 105%. Respekt an das Unternehmen und das Emissionshaus. Das haben wir schlicht unterschätzt. BondGuide: Bei 105% würden Sie ja ohnehin langsam an Reduzierung denken, oder nicht? Hoerner: Das stimmt. Bei einem Kupon von 6,25% kommen wir bei Hörmann in einen Bereich, wo wir eine Verkleinerung ins Auge fassen würden. BondGuide: Kein Grund zur Traurigkeit, angesichts von knapp 60 Emissionen 2013. Wie geht’s weiter Ihrer Ansicht nach? Hoerner: Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir noch häufiger sagen werden, hier könnte ein neues Zeitalter gerade ange- brochen sein. Ob eine Emission mit fehlender Kontrollwech- sel-Klausel – MS Deutschland – nochmals so durchkommt, wage ich zu bezweifeln. Wenn Covenants deutlicher ausfor- muliert sind, darf der Kupon auch durchaus kleiner sein. Vielleicht also eine gute Gelegenheit, um alte Zöpfe abzu- schneiden. BondGuide: Herr Hoerner, vielen Dank für das interessante Gespräch! Das Interview führte Falko Bozicevic.Foto: PantherMedia / Harald Richter BondGuide – Special „Anleihen 2014“ S.73

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