Die Berliner Rise Up Fashion GmbH hat für ihre Marke Oceansapart Insolvenz angemeldet und sucht nun nach einem neuen Investor. Der Geschäftsbetrieb läuft nach Angaben des Unternehmens uneingeschränkt weiter und die Gehälter der 129 Mitarbeitenden seien bis September durch das Insolvenzgeld gesichert. Die Marke Oceansapart, bekannt für ihre feminine Activewear, erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von knapp 65 Mio. EUR. Dies markierte einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu 2021, als der Umsatz noch bei rund 100 Mio. EUR lag.
Verkauf geplant
Trotz einer kürzlich eingeleiteten Neuausrichtung des Geschäftsmodells und ersten Erfolgen bei der Überarbeitung des Onlineshops und des Markenauftritts konnte eine notwendige Finanzierung nicht realisiert werden. Dies führte nach Angaben des Unternehmens zu einem Liquiditätsengpass und letztlich zur Insolvenzanmeldung. Oceansapart ist in den Hauptmärkten Deutschland, Frankreich, Italien und Polen präsent. Die Marke vertreibt Damenbekleidung für verschiedene Aktivitäten wie Yoga, Pilates, Laufen und Tennis über eigene Webshops und über den Key Accounter Zalando.
Die Restrukturierungskanzlei BBL Brockdorff gab bekannt, dass die Rise Up Fashion GmbH im Rahmen eines strukturierten Mergers & Acquisitions-Prozesses verkauft werden soll. Dr. Florian Linkert, der vorläufige Insolvenzverwalter, hat die Pluta Management GmbH mit der Unterstützung des Verkaufsprozesses beauftragt. Dr. Florian Linkert betonte, dass Oceansapart eine starke Marke sei, die bereits zahlreiche Anfragen von potenziellen Kaufinteressenten erhalten habe. Nun gelte es, den Prozess so zu gestalten, dass am Ende die beste Lösung für alle Beteiligten gefunden werde.
Insolvenzwelle im Modemarkt
Der Fall von Rise Up Fashion GmbH ist Teil einer größeren Insolvenzwelle im deutschen Modemarkt. Neben großen Namen wie Galeria Karstadt Kaufhof, Esprit und Peek & Cloppenburg sind auch kleinere Unternehmen wie Lovely Sisters, Fuchs & Schmitt und Sauba beinand betroffen. Die Herausforderungen der Branche umfassen Konsumflauten und wachsende Konkurrenz, was zu steigenden Insolvenzmeldungen führt. BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit Fokus auf Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitenden, davon 50 Anwältinnen und Anwälte ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London.
Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.