Familienunternehmen an der Börse

Es gibt sie, wenn auch nicht besonders zahlreich: Börsennotierte Familienunternehmen. Die BHF-BANK hat sie als mögliche Investitionsziele untersucht und analysiert, welche Faktoren sie erfolgreich machen. Schließlich bilden sie das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.

Als Ausgangspunkt der Analyse wurden aus den Börsenindizes STOXX EUROPE600, CDAX und GEX in einem mehrstufigen Auswahlprozess 79 Familienunternehmen identifiziert, für die unter anderem mindestens zwei der drei folgenden Kriterien gelten. Die Mitglieder der Gründerfamilie oder deren Nachfahren:

  • halten direkt oder indirekt mindestens 25% am stimmberechtigten Kapital
  • arbeiten aktiv in der Unternehmensführung mit
  • sind aktiv in einem Kontrollgremium vertreten.

Im nächsten Schritt folgte die Untersuchung der Unternehmen mit Blick auf die Kriterien Umsatzwachstum, Eigenkapitalquote, EBIT-Marge, Cash Conversion Rate, Net Gearing und KGV-Bewertung. Die Umsatzentwicklung dokumentiert das Wachstum eines Unternehmens und ermöglicht auch das zyklische Risiko näher zu betrachten. Die Eigenkapitalquote liefert Aussagen über die Finanzierungsstruktur beziehungsweise die Finanzkraft eines Unternehmens. Die EBIT-Marge wurde zur Messung der Ertragskraft herangezogen. Dabei wurden Unterschiede in der Kapitalstruktur und der Besteuerung ausgeblendet. Die Cash Conversion Rate − als Operativer Cash Flow/EBIT definiert – zeigt idealtypisch, wieviel Prozent des erwirtschafteten Ergebnisses als Liquidität im Unternehmen ankommt. Net Gearing bezeichnet den Nettoverschuldungsgrad als Relation von Nettoverschuldung und Eigenkapital. Über das Kurs-Gewinn-Verhältnis floss schließlich der Bewertungsaspekt in die Analyse ein.

Die zentralen Erfolgsfaktoren

Die Analyse anhand der genannten Kriterien hat gezeigt, dass es nicht die eine allgemeingültige Erfolgsstrategie börsennotierter familiengeführter Unternehmen gibt. Ein übergreifendes wesentliches Merkmal von Familienunternehmen ist die Einheit von Eigentum und Führung. Damit sind diese Unternehmen nicht dem „Principal-Agent-Konflikt“ ausgesetzt, das heißt dem Interessengegensatz zwischen Eigentümer und Management, der oft den Erfolg von Unternehmen hemmt, wenn nicht gar gefährdet. Darüber hinaus sind vier weitere Erfolgsfaktoren deutlich geworden:

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