Europas Mittelstand in Finanzierungsnöten

Zwei von drei Arbeitsplätzen werden in Europa von kleinen und mittleren Unternehmen gestellt. Hinzu kommt eine Bruttowertschöpfung von 58%. Trotzdem hat der europäische Mittelstand seit Ausbruch der Finanzkrise 2007 massiv mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Seit 2008 ist die Neukreditvergabe an Mittelständler in Europa um fast die Hälfte eingebrochen. Das geht aus dem aktuellen Bericht von Bain & Company zur Finanzlage von kleinen und mittleren Unternehmen in Europa hervor.

Nicht nur, dass Informationen über das Potenzial und die Kreditwürdigkeit einzelner KMUs in Frankreich, Irland, Italien, den Niederlanden, Portugal und Spanien sehr teuer und sehr schwer zu bekommen sind. Auch die Banken dieser Länder stehen bei Mittelstandsfinanzierungen vor einem Dilemma: „Sie wollen attraktive Kunden langfristig binden, müssen aber zugleich der verschärften Regulierung sowie Eigenkapitalengpässen Rechnung tragen und höhere Risikokosten schultern“, so Walter Sinn, Leiter der Praxisgruppe Banking von Bain & Company.

Die Managementberatung und das Institute of International Finance (IIF) fordern das Ende der Finanznot der Mittelständler. Dazu müsse sich der Europarat einschalten und einen koordinierten europäischen Prozess als „Finanzierungsbaukasten“ für die KMUs Europas initiieren – „für das Start-up bis hin zum Mittelständler.“

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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