„Eine spezielle Charta brauchen wir nicht“

Die Diskussion um Pegida und Flüchtlinge kocht immer weiter hoch. Dabei gibt es einen Bereich in Deutschland, wo Integration seit Jahrzehnten gelingt: In den Unternehmen. Wir haben nachgefragt bei Dr. Alfons Hätscher und Walter Dorra von der Hirschvogel Gruppe, einem Automobilzulieferer aus dem bayrischen Landsberg. Integration ist dort seit Jahren gelebte Praxis.

Welche Bedeutung hat das Thema innerhalb der Unternehmensführung?

Dr. Hätscher: Wir sehen unsere Belegschaft als Ganzes und nicht als eine Ansammlung unterschiedlicher Gruppen, die unterschiedlich zu behandeln wären. Mitarbeiter mit Migrationshintergrund werden nicht anders oder speziell behandelt. Stattdessen gehen wir auf persönliche Belange ein, genau wie bei jedem anderen Mitarbeiter auch.

Welche Rolle spielen die Mitarbeiter?

Dorra: Eine sehr wichtige Rolle, da sie im Rahmen ihrer täglichen Zusammenarbeit einen wesentlichen Beitrag zur Integration von Kolleginnen und Kollegen mit Migrationshintergrund leisten. Bei Hirschvogel gibt es hier gar keine Probleme.

Wie beurteilen Sie die gegenwärtige gesellschaftliche Debatte um Pegida und Zuwanderung aus unternehmerischer Sicht?

Dr. Hätscher: Zu gesellschaftspolitischen Themen äußern wir uns grundsätzlich nicht.

Spielt für Sie auch das Thema Ausbildung von Flüchtlingen eine Rolle?

Dorra: Nein, zur Zeit nicht.

Danke für das Gespräch!


Zu den Personen

Dr. Alfons Hätscher ist Geschäftsführer Finanzen bei der Hirschvogel Holding GmbH im oberbayrischen Denklingen. Werner Dorra ist Leiter Human Resources Deutschland bei der  Hirschvogel Umformtechnik GmbH. Die Hirschvogel Gruppe ist einer der größten weltweit tätigen Automobilzulieferer auf dem Gebiet der Massivumformung von Stahl und Aluminium. Der Gruppenumsatz lag 2013 bei 810 Mio. Euro, die Mitarbeiterzahl bei 4.000. www.hirschvogel.com

Autorenprofil

Verena Wenzelis war bis Juli 2016 Redakteurin bei der Unternehmeredition.

1
2
Vorheriger Artikel„Absprachen sind ein zentrales Thema“
Nächster ArtikelImmer weniger deutsche Investoren im MDAX