Die Enkel sind besser als ihr Ruf

Der Großvater baut auf, der Vater führt weiter, der Sohn fährt’s an die Wand – dieses Sprichwort tut der Enkelgeneration unrecht. Das zumindest zeigt eine Studie der Prüfungsgesellschaft PwC. Denn meist ist es die dritte Familiengeneration, die für ungewöhnlich hohe Wachstumsimpulse sorgt und Internationalisierungsstrategien vorantreibt.

16% der Familienunternehmen, bei denen die erste Generation den Anstoß zur Internationalisierung gegeben hat, befinden sich immer noch in der ersten Generation. Bei den Unternehmen, wo die dritte Generation internationale Märkte erschlossen hat, werden noch 29% von eben der dritten Generation geleitet. Das lässt darauf schließen, so PwC, dass die dritte Generation besonders frischen Wind ins Unternehmen bringt und für Wachstum außerhalb der Heimatmärkte sorgt. Sie verfüge über neue Ideen, neue Perspektiven und internationale Erfahrung, z.B. Studienaufenthalte.

Auch tut es einem Unternehmen nicht immer gut, wenn die Eigentumsverhältnisse zu stark konzentriert sind. Zwar sind die Entscheidungswege kürzer und langwierige Abstimmungsprozesse entfallen. Dafür ist das Unternehmen auf wenige Perspektiven zugeschnitten und droht, in starren Strukturen zu verharren. PwC erkennt eine umgekehrte U-förmige Relation zwischen der Anzahl der Gesellschafter und der Wachstumsrate. Ideal sei eine mittlere Anteilseignerzahl von 13 Personen, da dann weder Innovationen blockiert noch Strategien verwässert werden.

Eine interessante Beobachtung macht PwC auch bezüglich der Führungsverhältnisse in Familienunternehmen: Denn familienexternes Wissen ist wichtig für den Unternehmenserfolg. Je größer der Anteil familienfremder Manager in den Unternehmen, desto stärker waren sie über die letzten Jahre gewachsen. Grundlage der Studie waren 461 Familienunternehmen, die PwC gemeinsam mit dem Wittener Institut für Familienunternehmen und der Intes Akademie befragte.

Die Studie finden Sie hier.

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