Angriff aus dem Netz

Zum Beginn der weltgrößten Computerausstellung CeBIT in Hannover hat der Hightech-Verbandes BITKOM eine Studie zur IT-Sicherheit in deutschen Unternehmen veröffentlicht. Das Ergebnis: Jedes dritte der 403 befragten Unternehmen war in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Angriffen auf die  IT-Infrastruktur.

Angriffe auf ein Drittel der Unternehmen

Etwas mehr als der Hälfte der Unternehmen gaben in der repräsentativen Umfrage an, dass die Angriffe intern bzw. am Standort stattgefunden haben. Dabei sind entweder vorsätzlich Daten entwendet oder schadhafte Programme auf die Computer aufgespielt worden. Extern, aus dem Internet, wurden ein Drittel  der Angriffe verübt.

Cyberkriminalität als reale Gefahr

Das Gros der Unternehmen hat in Folge der NSA-Affäre ein höheres Bewusstsein für IT-Sicherheit entwickelt. So nehmen 74% der Befragten Angriffe auf ihre IT-Infrastruktur durch Cyberkriminelle oder Geheimdienste aus dem Ausland als echte Bedrohung wahr. Vergleichsweise niedrig fiel dieser Wert bei einer ähnlichen BITKOM-Umfrage im Jahr 2012 aus: Damals fürchteten nur 63 Prozent der Unternehmen den Datenmissbrauch aus dem Internet, bzw. durch ausländische Institutionen.

Mehr Investitionen in IT-Sicherheit

Resultierend aus den NSA-Enthüllungen investierten die Firmen zunehmend in ihre IT-Sicherheit. 36 Prozent verbesserten ihre Maßnahmen im organisatorischen Bereich, etwa durch physische Sicherheitskontrollen. Ergänzend wurden die Systeme auf den neuesten Stand gebracht: Knapp die Hälfte (43%) optimierte Firewalls, ein gutes Drittel rüstete bei Virenschutzprogrammen nach. In vielen Firmen (23%) wurden Mitarbeiter mit Schulungen für den Ernstfall vorbereitet. Zusätzlich sind Notfallpläne nun in neun von zehn Unternehmen Standard.

Im Zusammenhang mit der NSA-Abhöraffäre zieht BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf den Schluss: „Die gute Nachricht zur NSA-Affäre lautet: Die Wirtschaft nimmt das Thema IT-Sicherheit ernst und investiert.“ Die eingeleiteten Schritte gehen in die richtige Richtung. Denn angesichts der wachsenden, organisierten Cyberkriminalität müssen Unternehmen sich und vor allem sicherheitsrelevante Daten immer stärker schützen.

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