Titel Unternehmervermögen bedingt ist. Ein solch diversifiziertes Portfolio enthält typischerweise nicht nur Private Equity, sondern Allokatio- nen zu Private Credit, Infrastruktur und liquiden Assetklassen“, rät Heinrichs. Wenn man dann die Allokation zur As- setklasse Private Equity konkret be- leuchtet, müsse diese im Verhältnis zur Größe des Unternehmens im Gesamt- vermögenskontext betrachtet werden. „Nimmt der Unternehmenswert zum „Ab etwa 50 Mio. USD lässt sich ein über Regionen, Branchen, Investmentstile und Vintage-Jahre diversifi- ziertes Portfolio sinnvoll aufbauen“ Dr. Florian Dillin- ger, Präsident des Verwaltungsrates und CEO, Matador Secondary Private Equity AG Dr. Florian Dillinger Unternehmeredi- tion: Dr. Dillinger, wie ist der Sekun- därmarkt organisiert, aus welchen Gründen gibt es überhaupt Projekte zu kaufen − die Assetklasse ist doch strukturell durch lange Laufzeiten/ Illiquidität gekennzeichnet? Dr. Florian Dillinger: Mit dem stei- genden Volumen haben sich erste Marktplätze von Investmentbanken und externen Anbietern etabliert. Der Verkauf von Fondsanteilen kann jedoch auch einen sehr vertrauens- vollen Prozess darstellen, bei dem ein Direktgeschäft über das persön- liche Netzwerk die bevorzugte Vor- gehensweise ist. Die Gründe für Ver- käufe reichen von der Anpassung der Assetallokation über die Redu- zierung der Anzahl von Fonds und GPs bis hin zu steuerlichen oder re- gulatorischen Erwägungen – oder schlicht einem kurzfristigen Liquidi- tätsbedarf. Die Qualität der Assets bleibt die zentrale Voraussetzung für nachhaltige Renditen. Liquiditäts- beziehungsweise Illiquiditätsprämien können zu bestimmten Zeitpunkten zu Renditeverschiebungen zwischen einzelnen Marktteilnehmern führen. 8 | Unternehmeredition 4/2025 Beispiel mehr als 50 % ein, ist es emp- fehlenswert, zunächst andere Asset- klassen im Portfolio aufzubauen. Im Allgemeinen sollte die Allokation zu Private Equity aus den Investmentzie- len abgeleitet und dabei sollten sowohl die Risikotragfähigkeit als auch die Li- quiditätsanforderungen berücksichtigt werden. Oft ist eine Allokation von cir- ca 30 % Private Equity eine sinnvolle Di- versifikation.“ Institutionelle Anleger wie Pensi- onskassen oder Stiftungen halten heute oft mehr als 50 % ihres Vermögens in Private Equity und anderen alternati- ven Anlagen, so Pauls Analyse. Die Al- lokation des Unternehmervermögens hänge vom Risikobudget, dem langfris- tigen Anlagehorizont und Liquiditäts- bedürfnissen ab, „aber bei Moonfare streben unsere Kunden typischerweise eine Allokation von etwa 15 % bis 25 % an“. Wichtig sei, dass Private Equity im- mer in ein Gesamtportfolio eingebettet wird: „Entscheidend sind Portfoliogrö- ße, Risikotragfähigkeit und der Bedarf an laufender Liquidität. Wer diese Fak- toren sauber analysiert und die Alloka- tion schrittweise aufbaut, kann das Rendite-Risiko-Profil seines Vermögens deutlich verbessern“, erklärt Pauls. Die Abstufung der einzelnen Baustei- ne sieht Brock folgendermaßen: „Priva- te Equity oder Venture-Capital-Allokati- onen als unternehmerische Direktbetei- ligungen reichen von 50.000 EUR am un- teren Ende im Rahmen von Business Angel Investments bis hin zu mehreren 100.000 EUR in Series-A- oder -B-Finan- zierungsrunden oder dann Millionenbe- trägen bei nachfolgenden Wachstumsfi- nanzierungen.“ Im Bereich der VC- oder PE-Fonds-Beteiligungen würden die Mi- nimum-Tickets oftmals bei 100.000 bis 250.000 EUR beginnen, „wobei zuneh- mend über Fintechunternehmen inzwi- schen kleinere Tickets zum Einstieg möglich werden“. Kapital bündeln – Top-Fonds kaufen Eines dieser Fintechs ist Moonfare. Über die digitale Plattform werden Ka- pitalsummen vieler Anleger gebündelt. „Dieses ermöglicht den Zugang zu Börsennotierte Beteiligungsgesellschaften im 15er-Basket der Unternehmeredition Unternehmen WKN Börsen- wert Performance 1 Jahr Performance 3 Jahr Umsatz 2024 in Mio. EUR Anzahl Beteili- gungen MBB SE A0ETBQ 1.036,9 77,8% 126,6% 1.068 Chapters Group AG 661830 894,0 60,3% 234,8% 111 Mutares SE A2NB65 589,3 13,3% 53,2% 6 55 33 43 36 7 9 35 2 5 11 22 5 34 5 5261,6 1.721 109 366 514 525 204 206 102 56 171 253 159 Indus Holding AG 620010 574,1 9,1% Deutsche Beteiligungs AG A1TNUT 446,5 4,9% Max Automation SE A2DA58 235,1 5,6% Gesco SE A1K020 172,4 0,0% The Platform Group AG A2QEFA 160,5 3,2% Brockhaus Technologies AG A2GSU4 141,3 -51,3% 11,7% -6,1% 22,6% -36,7% 100,0% -17,8% -7,6% Blue Cap AG Nynomic AG 3U Holding AG MS Industrie AG A0JM2M 87,6 16,1% A0MSN1 66,7 -39,0% -71,0% 516790 585518 52,3 43,5 -7,2% 11,5% -64,3% 13,3% Kap AG 620840 38,9 -46,8% -65,2% AdCapital AG 521450 20,6 -38,2% -12,0% Summe 4.559,70 10.827 308 Quelle: Dezember-Update des Unternehmeredition-Spezials „Investoren im Mittelstand“ 2025