Der deutsche Mittelstand ist eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte und bildet das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Private-Equity-Investoren aus aller Welt sind auf der Suche nach Mehrheitsbeteiligungen an deutschen „Hidden Champions“. Die Unternehmeredition befasst sich regelmäßig mit einem eigenen Basket der 15 größten börsennotierten deutschen Beteiligungsgesellschaften.
Auch im Jahr 2025 sieht sich der deutsche Mittelstand mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Die deutsche Wirtschaftsleistung stagniert weiterhin. Zu den Problemen, die sich aus der Coronapandemie und dem Inflationsschock durch den Krieg in der Ukraine ergeben haben, kommen in diesem Jahr die Handelsbeschränkungen und Zölle durch China und die USA hinzu. Laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer soll die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr auf mehr als 22.000 steigen.
Gleichzeitig steht der deutsche Mittelstand im Ausland nach wie vor für Qualität, Zuverlässigkeit und Innovationskraft. Bei den vier größten Übernahmen in Deutschland im bisherigen Jahresverlauf spielten ausländische Private-Equity-(PE-)Investoren eine zentrale Rolle. Weltweit gibt es 3.400 „Hidden Champions“ – fast die Hälfte davon sind deutsche Mittelständler.
Der Unternehmeredition-Basket
Während ausländische Investoren die Chancen im deutschen Mittelstand also zunehmend wahrnehmen, schlagen auch hierzulande etablierte Finanzierungspartner eine Brücke zwischen Kapitalmarkt und mittelständischen Unternehmen. Börsennotierte Beteiligungsgesellschaften agieren dabei häufig als langfristige Partner und stellen neben Kapital auch Know-how bereit.
Seit dem Jahr 2022 stellen wir regelmäßig eine Auswahl von 15 börsennotierten Beteiligungsgesellschaften zusammen. Diese erfüllen die folgenden Kriterien:
1. Sie investieren in nicht-börsennotierte deutsche Mittelstandsunternehmen, die sich in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase befinden.
2. Sie gehen überwiegend Mehrheitsbeteiligungen ein und/oder halten diese.
3. Sie weisen mindestens teilweise die Merkmale eines Private-Equity-Geschäftsmodells auf. Das bedeutet, dass sie nicht-börsennotierte Unternehmen erwerben, um die Performance zu verbessern und den Wert zu steigern.
In die Auswahl aufgenommen wurden dabei weder börsennotierte „Value-Fonds“ noch Vermögensverwalter, die in Aktien investieren, wie etwa Value Holdings, Shareholder Value Beteiligungen oder Scherzer, noch Venture-Capital-Investoren wie Mountain Alliance.
15 Gesellschaften, 4,6 Mrd. EUR Börsenwert
Die 15 ausgewählten Beteiligungsgesellschaften bringen es zusammen auf einen Börsenwert von rund 4,6 Mrd. EUR. Nach unseren Recherchen halten sie aktuell insgesamt rund 308 Unternehmensbeteiligungen. Im Durchschnitt sind die Aktien in unserem Korb auf Jahressicht nur um 1,3 % gestiegen. Der SDAX hingegen hat einen Wertzuwachs von über 25 % verzeichnet (Stand: 31. Oktober 2025).
Derzeit sind mit MBB, Mutares, der Indus Holding und der Deutschen Beteiligungs AG (DBAG) vier Unternehmen aus unserem Basket auch im SDAX vertreten. Aufgrund ihres Börsenwerts käme auch die Chapters Group für den SDAX infrage; ihre Aktie wird allerdings nicht im dafür notwendigen Prime-Standard-Segment gehandelt. Diese fünf Unternehmen vereinen einen
Börsenwert von 3,5 Mrd. EUR und damit über drei Viertel der gesamten Marktkapitalisierung des Baskets auf sich.
Demgegenüber stehen vier Unternehmen mit einem Börsenwert zwischen 141 Mio. und 235 Mio. EUR und sechs Unternehmen mit einem Börsenwert im zweistelligen Millionenbereich. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung dieser 15 Unternehmen beträgt 304 Mio. EUR. Die Beteiligungen aus unserem Basket decken überwiegend die Bereiche Dienstleistung/IT sowie verschiedene Industriesektoren ab.

Das Geschäftsmodell der deutschen Beteiligungsgesellschaften
Unter den deutschen Beteiligungsgesellschaften ähnelt die DBAG mit ihrem Geschäftsmodell der internationalen Konkurrenz am stärksten. Ähnlich wie die großen internationalen Player KKR, EQT oder Blackstone legt sie geschlossene PE-Fonds auf. Zudem verfügt sie über ein weiteres Standbein, über das direkt und „klassisch” in Unternehmen investiert wird. Die Verwaltungsgebühren und Erfolgsbeteiligungen aus den Fonds stellen die Haupteinnahmequelle dar.
Die meisten deutschen Beteiligungsgesellschaften agieren lediglich als klassische Investoren, die direkt auf eigene Rechnung investieren. Dadurch werden die Beteiligungen in der eigenen Bilanz geführt und ihr Erfolg wirkt sich bei Überschreitung der rechtlichen Mehrheitsschwellen unmittelbar auf das operative Ergebnis aus.
Unabhängig davon eint alle Private-Equity-Investoren das Ziel, Unternehmen zu möglichst vorteilhaften Konditionen zu erwerben, sie in ihren Wachstumsambitionen aktiv zu unterstützen, ihre Profitabilität zu steigern und Wertsteigerungspotenziale zu realisieren. In unserem Basket verfolgen lediglich zwei Unternehmen – Mutares und Blue Cap – eine Spezialisierung auf klassische Turnaround-Situationen, bei denen die übernommenen Zielunternehmen grundlegend restrukturiert werden müssen.
Immer mehr Unternehmen in unserem Basket verfolgen dagegen einen mit dem der amerikanischen Danaher vergleichbaren Ansatz. Unternehmen wie Max Automation, Chapters Group, Platform Group oder Nynomic fokussieren sich auf ein Themengebiet. Darin wollen sie durch ein vollständiges Angebot aus einer Hand, ihre Kompetenz sowie Synergieeffekte und Effizienzsteigerungen einen Mehrwert für ihre Kunden erzielen.
MBB mit Milliardenbewertung

Seit der letzten Ausgabe von „Investoren im Mittelstand“ im Mai 2025 konnte der Aktienkurs von MBB noch einmal um 27,9 % zulegen. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,04 Mrd. EUR hat MBB die Marke von einer Milliarde überschritten und den Spitzenplatz erobert. Bereits vor der letzten Ausgabe ist das Unternehmen in den SDAX eingezogen.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 konnte MBB die Umsatzerlöse um 13 % und die EBIT-Marge auf 12,4 % erhöhen. Das Eigenkapital stieg auf 859 Mio. EUR, die Eigenkapitalquote auf 67 %. Mit einer Net-Cash-Position von 318 Mio. EUR verfügt die Holding über eine starke Finanzlage und einen hohen Investitionsspielraum.
Mit einem Umsatzplus von 45 % auf 595 Mio. EUR war das von Friedrich Vorwerk, MBB und DTS dominierte Segment Service and Infrastructure der Wachstumstreiber. Vorwerk überzeugte insbesondere mit einem Umsatzsprung um 49 % und einer Steigerung der EBIT-Marge auf 17,3 %. Der Auftragsbestand blieb mit 1,1 Mrd. EUR auf hohem Niveau.
Aufgrund dieser starken Entwicklung hob MBB seine Prognose für 2025 auf 1,1 Mrd. EUR Umsatz bei einer bereinigten EBITDA-Marge von 15 % bis 17 % an. Zuvor lagen die Schätzungen bei einem Umsatz von 1,0 Mrd. bis 1,1 Mrd. EUR bei einer EBITDA-Marge von 11 % bis 14 %.
Laut Unternehmensangaben ergibt sich bei einer Summe-der-Teile-Betrachtung allein für die Net-Cash-Position und die börsennotierten Beteiligungen ein Wert von 234 EUR je Aktie. Unter Einbeziehung der privaten Beteiligungen sieht MBB den inneren Wert je Aktie bei 280 EUR. Somit
könnte sich trotz der Kurssteigerungen der letzten Monate und Jahre für Interessierte ein günstiger Einstieg bieten. Voraussetzung ist allerdings, dass sie vom Geschäftsmodell der Kernbeteiligungen überzeugt sind.
Chapters Group arbeitet weiter am Portfolio

Die Chapters Group haben wir erst Mitte 2025 in unseren Basket aufgenommen. Das Unternehmen hatte direkt den Spitzenplatz erobert, muss diesen jedoch aufgrund eines Minus von 12,8 % beim Aktienkurs wieder abgeben. Die Aktionärsstruktur ist mit Mitch Rales von Danaher und Daniel Ek von Spotify von bekannten internationalen Unternehmerpersönlichkeiten geprägt.
Das Beteiligungsportfolio der Chapters Group umfasst Unternehmen in der DACH-Region, in der Tschechischen Republik sowie in Frankreich. Trotz des Verkaufs eines nicht zum Kerngeschäft gehörenden Clusters von Beteiligungen ist die Zahl der Unternehmen im Portfolio der Chapters Group von 48 auf aktuell 61 gewachsen. Der negative Investitions-Cashflow von 82,9 Mio. EUR im ersten Halbjahr 2025 spiegelt die Rekordaktivität bei Akquisitionen wider.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die operative Cashflow-Generierung im ersten Halbjahr 2025 um 78 % auf 15,7 Mio. EUR gestiegen. Derzeit genügt diese jedoch nicht für die Finanzierung des anorganischen Wachstums. Nach dem Bilanzstichtag hat das Unternehmen sein Kapital durch die ersten beiden Tranchen einer neuen Anleihe um 72 Mio. EUR erhöht. Trotzdem ist eine Verwässerung der Anteile durch zukünftige Eigenkapitalerhöhungen wahrscheinlich.
Die Akquisitionsziele der Chapters Group sind ähnlich wie bei der amerikanischen Constellation Software kleine und mittelständische Nischensoftware-Unternehmen. Diese bieten unverzichtbare Produkte zur Sicherstellung kritischer Betriebsabläufe an, darunter digitale Lösungen für den ÖPNV, Feuerwehren oder Versorgungsunternehmen. Die Beteiligungen der Chapters Group zeichnen sich durch langfristige Kundenbindung und einen hohen Anteil wiederkehrender Umsätze aus.
Chapters stärkt dezentrale Plattformen, indem die Autorität für Entscheidungen übertragen wird. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen die sogenannte Manuskriptmethode entwickelt. Dabei werden bewährte Verfahren, Benchmarking und die Eigenverantwortung der Mitarbeiter kombiniert.
Mutares weiterhin zwischen zwei Stühlen

Bereits in der letzten Ausgabe musste Mutares seinen Spitzenplatz im Ranking abgeben. Damals führten Unstimmigkeiten mit dem Wirtschaftsprüfer bezüglich der Insolvenz einer schwedischen Beteiligung zu Verzögerungen bei der Erstellung des Jahresabschlusses. In der Zwischenzeit wurde der Jahresabschluss veröffentlicht; der Wirtschaftsprüfer ist nun der Ansicht von Mutares gefolgt. Anschließend ist die Mutares-Aktie im Juni wieder in den SDAX aufgenommen worden.
Dennoch sorgte das Unternehmen im August erneut für negative Schlagzeilen. Die BaFin führt eine Bilanzkontrolle des Jahresabschlusses und des Lageberichts für das Jahr 2023 durch. Gegenstand der Prüfung sind ausschließlich bestimmte Angaben im Anhang und Lagebericht. Diese Maßnahme wirkt sich dennoch nicht vertrauensfördernd auf die Anleger aus. Bereits im Jahr 2024 stand die Firma im Fokus von Shortsellern.
Operativ ist der Portfolioumbau weiterhin in vollem Gange. Insgesamt schloss Mutares in den ersten neun Monaten fünf Verkäufe im Portfolio ab, denen elf Zukäufe gegenüberstanden. So gelang Mutares unter anderem der Teilausstieg beim österreichischen Motorenhersteller Steyr, dessen Aktien zwischenzeitlich stark von der Fantasie rund um das Thema Rüstung profitiert hatten. Zu den Neuzugängen zählen unter anderem der Lebensmittellogistiker Fuentes, der Anbieter von Fassadensystemen Kawneer EU und der Hersteller von Trommelbremsen und elektrischen Feststellbremsen Zendra Systems.
Auch im Tagesgeschäft der Portfoliounternehmen lief es unterdessen besser als vor einem Jahr. So kletterte der Erlös in den ersten neun Monaten im Jahresvergleich um mehr als ein Fünftel auf gut 4,7 Mrd. EUR. In diesem Zeitraum gelang mit einem Konzernergebnis von 256 Mio. EUR die Rückkehr in die schwarzen Zahlen, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 197 Mio. EUR verbucht worden war.
Kurz und bündig

+++++ Die positive Entwicklung von Blue Cap lässt sich operativ begründen. So schloss das Unternehmen im August 2025 den Verkauf seiner 100 %igen Beteiligung an der con-pearl GmbH mit einem Gesamterlös im hohen zweistelligen Millionenbereich ab. Blue Cap gelang der Turnaround durch Änderungen im Management, den Fokus auf das Kerngeschäft und die Stärkung der Logistiksparte. Die Beteiligung erzielte eine jährliche Verzinsung (IRR) von über 60 % und ein Multiple von circa 15 auf das eingesetzte Kapital.

+++++ Ähnlich wie bei Mutares verzögerte sich auch bei Brockhaus Technologies die Erstellung des Geschäftsberichts für das Jahr 2024: Das Unternehmen musste bei zwei seiner Tochtergesellschaften nicht-zahlungswirksame Wertberichtigungen im Jahresabschluss vornehmen. Dadurch rutscht der handelsrechtliche Bilanzgewinn in den negativen Bereich, was eine Dividendenzahlung im laufenden Kalenderjahr verhindert. Positiv könnte sich im operativen Bereich auswirken, dass Bikeleasing angekündigt hat, ab dem 1. August ein Gebührensystem für seine angeschlossenen Händler einzuführen. Bikeleasing war das letzte Leasingunternehmen, das keine Gebühren von Händlern verlangte.

+++++Das Segment Surface Technologies belastet den Konzern der Kap AG mit einem Umsatzrückgang von 8,6 auf 30 Mio. EUR und einem negativen EBIT von 5,7 Mio. EUR besonders stark. Der Bereich leidet unter der anhaltend schwachen Nachfrage im Automotive-Sektor. Aufgrund dauerhafter Unterauslastung hat Kap die Schließung des unrentablen Werks in Leisnig zum 31. Dezember 2025 angekündigt. Auf Konzernebene profitiert Kap allerdings vom Verkauf des defizitären Segments „Precision Components” und der positiven Entwicklung im Segment „Flexible Films”, weshalb im ersten Halbjahr 2025 wieder ein positives EBIT erzielt werden konnte. +++++
Warum investieren?
Der augenscheinlichste Grund für eine Investition in börsennotierte Beteiligungsgesellschaften ist, dass die Assetklasse Private Equity dadurch für jeden Anleger zugänglich wird. Im Gegensatz dazu ist eine Anlage in Private-Equity-Fonds führender Anbieter oft erst ab Ticketgrößen im siebenstelligen Bereich möglich. Börsennotierte Beteiligungsgesellschaften bieten hier eine attraktive Alternative, da sie aufgrund fehlender Mindestinvestitionen eine hohe Diversifikation über verschiedene Anlagestile und Branchen ermöglichen.
Ein weiterer Vorteil ist die höhere Liquidität. Die Aktien von börsennotierten Beteiligungsgesellschaften können jederzeit an der Börse verkauft werden. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber klassischen Private-Equity-Fonds, die typischerweise über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren gebunden sind und keinen vorzeitigen Ausstieg ermöglichen. Auch die anfänglich negativen Renditen von Private Equity lassen sich dadurch vermeiden.

Die Experten der börsennotierten Beteiligungsgesellschaften verfügen oft über eine ebenso herausragende Marktkenntnis und ein gutes Gespür für neue Investitionen. Aufgrund ihrer Veröffentlichungspflichten am Kapitalmarkt und ihres gelisteten Status sind ihre Einschätzungen und Handlungen jedoch transparenter und unterliegen hohen Offenlegungsstandards.
Was ist zu beachten?
Wie alle börsennotierten Unternehmen unterliegen auch Beteiligungsgesellschaften den Schwankungen des Markts. Der Aktienkurs wird zu jedem Zeitpunkt vom Markt bestimmt. Eine Aktie kann mit einem Aufschlag gehandelt werden, wenn ihr Marktpreis pro Aktie höher als ihr
Nettoinventarwert (NAV) pro Aktie ist. Sie kann aber auch mit einem Abschlag gehandelt werden, wenn ihr Marktpreis niedriger als ihr Nettoinventarwert ist.
Bei börsennotierten Beteiligungsgesellschaften sind häufig Abschläge zu beobachten. Dies kann für Anleger beim Einstieg eine Chance darstellen, beim Ausstieg jedoch auch ein Risiko sein. Verschiedene Faktoren wirken sich darauf aus, wie sich diese Zu- beziehungsweise Abschläge im Verhältnis zum Aktienkurs entwickeln:
– Wie schätzt der Markt die Fähigkeiten des Managements ein?
– Hält der Markt die Bewertungen der Portfoliounternehmen für realistisch?
– Wie komplex ist die Struktur der Beteiligungsgesellschaft?
– Bestehen Synergieeffekte zwischen den Beteiligungen?
Anleger sollten allerdings beachten, dass der NAV nicht mehr unbedingt zum Geschäftsmodell vieler Beteiligungsunternehmen passt. Daher stellt er nicht immer eine sinnvolle Messgröße zur Bewertung dar.
Internationale Einordnung
Auch wenn die Aktienkurse internationaler Private-Equity-Gesellschaften in diesem Jahr rückläufig waren, verzeichnete der Markt für börsennotiertes privates Beteiligungskapital in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Marktkapitalisierung als auch der Anzahl der Börsennotierungen. Um umfassende Daten und Einblicke in den globalen börsennotierten Private-Equity-Markt zu bieten, hat das Schweizer Unternehmen LPX das „Listed Private Equity Barometer” entwickelt.
Im September 2025 erfüllten 106 börsennotierte Beteiligungsgesellschaften die Liquiditätskriterien für eine Berücksichtigung. Diese Unternehmen verwalteten zum 30. Juni 2025 ein Vermögen von 4,8 Bio. EUR. Ihre Marktkapitalisierung belief sich zum 30. September 2025 auf 605,7 Mrd. EUR.

Allein die beiden US-Giganten Blackstone und KKR kommen zusammen auf eine Marktkapitalisierung von rund 242 Mrd. EUR. Auch europäische Private-Equity-Firmen wie die britische 3i Group (37,7 Mrd. EUR), die schwedische EQT (38,8 Mrd.EUR) und die Schweizer Partners Group (27,8 Mrd. EUR) spielen in einer ganz anderen Größenklasse als unser Basket aus deutschen Beteiligungsgesellschaften.
FAZIT
Der deutsche Mittelstand zeichnet sich durch seine zahlreichen familiengeführten, hoch spezialisierten und agilen kleinen und mittleren Unternehmen aus. Sie sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und sorgen maßgeblich für Beschäftigung, Innovation und weltweite Marktführerschaften. Es ist daher kaum verwunderlich, dass diese Unternehmen bei Private-Equity-Investoren auf der ganzen Welt sehr gefragt sind.
Auch die 15 börsennotierten Beteiligungsgesellschaften des Unternehmeredition Basket Deutscher Mittelstand investieren in diese vielversprechenden Unternehmen. In ihren Portfolios befinden sich über 300 Unternehmensbeteiligungen. Obwohl die kumulierte Marktkapitalisierung der 15 Werte nur 4,6 Mrd. EUR beträgt, sind hier viele attraktive Geschäftsmodelle zu finden.
Die schwächelnde Weltwirtschaft und die Investitionszurückhaltung der Kunden bereiten vor allem den exportabhängigen Industrieunternehmen im Mittelstand Probleme. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Kursentwicklung und den Bewertungen vieler börsennotierter Beteiligungsgesellschaften wider. Gerade bei diesen Unternehmen könnten sich für mutige Anleger jedoch interessante Einstiegsgelegenheiten bieten.
👉 Dieser Beitrag erscheint auch im diesjährigen November-Update der Unternehmeredition Spezialausgabe „Investoren im Mittelstand“.





