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Unternehmeredition 2/2013

Unternehmeredition „Mittelstandsfinanzierung 2013“40 www.unternehmeredition.de UnternehmerimGespräch betreiben, also Übernehmer zu sein, kann ich mir momen- tan nicht vorstellen. Unternehmeredition: Vor allem im Segment regenerative Energie fallen derzeit Anleihen aus. Einige Gläubiger be- kommen ihr Geld nicht zurück. Dennoch ist der Run auf Anleihen ungebrochen. Woran liegt das? Stauder: Der Markt ist derzeit zweigeteilt. Auf der einen Seite gibt es die vermeintlichen Wachstumsunternehmen, vor allem im Segment Erneuerbare Energie, die zum Teil Probleme haben. Auf der anderen Seite gibt es Unterneh- men mit Markenprodukten wie unseres. Anleger kennen die Produkte oder können sich zumindest etwas darunter vorstellen. Unternehmeredition: Warum ist das Segment so attraktiv? Stauder: Das niedrige Renditeumfeld bei anderen Anlage- möglichkeiten spielt mit Sicherheit eine große Rolle. Auf der anderen Seite ist aber auch die Sehnsucht nach einfa- chen und überschaubaren Anlagemöglichkeiten und weni- ger künstlichen Finanzprodukten groß. Eine Anleihe eines Unternehmens, dessen Produkte man im Kühlschrank oder in der Speisekammer findet, ist sicherlich ein schöner Gegenentwurf. Unternehmeredition: War es für Sie notwendig, eine An- leihe zu begeben, oder hätten Sie auch bei Ihrer Hausbank einen Kredit zu einem vernünftigen Zinssatz bekommen? Stauder: Wir brauchten das Geld nicht unbedingt und ha- ben auch in den vergangenen zwei Jahren schon deutlich mehr in die Marke investiert. Aber wir können jetzt noch ganz andere Instrumente einsetzen. Unternehmeredition: Würden Sie sich auch einen Eigen- kapitalgeber für weitere Investitionen ins Haus holen? Stauder: Das fände ich nicht sinnvoll. Derzeit liegen 100% in Händen der Familie und das soll auch so bleiben. Wir verkaufen das lupenreine Familienunternehmen zum Anfassen – ein anderes Modell würde zu uns nicht passen. Unternehmeredition: Herr Stauder, vielen Dank für das Gespräch! Das Interview führte Tobias Schorr. schorr@unternehmeredition.de Stauder: Die Bücher waren innerhalb weniger Minuten geschlossen. Unternehmeredition: Ärgern Sie sich im Nachhinein, dass Sie nur 10 Mio. EUR aufgenommen haben? Stauder: Wir hätten auch eine höhere Summe aufnehmen können. Es war jedoch genau der Betrag, den wir haben wollten und mit dem wir geplant haben. Unternehmeredition: Einen Großteil des Geldes wollen Sie zur Ablösung alter Kredite verwenden. Ist das im Sin- ne der Anleger? Stauder: Das bringt das hohe Mindestanlagevolumen von 10 Mio. EUR mit sich. Dieses Volumen hätten wir nicht sinnvoll verwenden können, wenn nicht das Thema Ab- lösung von bestehenden Verbindlichkeiten Sinn ergeben würde. Selbst wenn man einen marktgerechten Zins von 7,5% bezahlt, liegen die marktüblichen Zinsen, vor allem im Kontokorrentbereich, darüber. Die niedrigen Zinsen, die zurzeit in aller Munde sind, betreffen vielleicht die privaten Häuslebauer, aber nicht so sehr mittelständi- sche Unternehmen in Branchen, die von Banken als problematisch angesehen werden. Unternehmeredition: Was machen Sie mit dem Rest? Stauder: Wichtig ist es vor allem, die Marke nach vorne zu bringen. Klassische Werbung ist ein Mittel. Es gibt je- doch viele weitere. Das kann können neue Gebindevaria- tionen sein, das kann aber auch der Ausbau im Handel- und im Gastronomiesektor sein. Seit zwei Jahren haben wir unsere Werbelinie, in der mein Vetter und ich mit selbstironischen Sprüchen auftreten. Anders als einige große Brauereien sponsern wir keinen Fußball-Bundes- ligaverein. Wir arbeiten mit dem Breitensport zusammen. Auch das bringt uns Sympathie ein. Wir müssen als Fami- lienunternehmen unsere Grenzen kennen und schauen, wo es sinnvoll ist, sich von den Branchengrößen abzu- grenzen. Unternehmeredition: Wie hoch sind denn Ihre Marktan- teile momentan? Stauder: In Essen und den Nachbarstädten sind wir jeweils auf Rang eins, zwei oder drei beim Flaschenbier, beim Fass- bier die Nummer 1. Wir wollen die Nachbarstädte noch mehr angehen und den Markt stärker durchdringen. Wir halten 20% Marktanteil beim Flaschenbier für realistisch. Derzeit kommen wir auf 13 bis 14% in diesem Kernmarkt. Unternehmeredition: Der Biermarkt an sich ist hart um- kämpft. Die Konsolidierung im Markt ist längst noch nicht abgeschlossen. Sehen Sie sich eher als Übernehmer oder haben Sie Befürchtungen, dass Sie selbst einen Angriff ab- wehren müssen? Stauder: Wir sind ein 100%iges Familienunternehmen mit fünf Gesellschaftern aus der Familie, insofern kann nichts gegen unseren Willen passieren. Dieses Spiel aktiv zu Anleihenprofil: Volumen: 10 Mio. EUR Ausgabepreis: 100% Aktueller Kurs: 113% Stückelung: 1.000 EUR ISIN: DE000A1RE7P2 Laufzeit: November 2017 Zins: 7,5% p.a. Creditreform-Rating: BB-

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