Mittelstand und Start-ups: Geht das?

Der anhaltende Start-up-Boom in Deutschland bietet auch für etablierte Unternehmen eine Reihe vielfältiger Chancen. Neben operativen Kooperationen bieten Beteiligungen an jungen Unternehmen und nicht zuletzt Übernahmen einen Zugang zu disruptiven Innovationen.

Unter dem Begriff „Open Innovation“ hat sich seit der Jahrtausendwende ein Konzept etabliert, bei dem Innovationen nicht nur unternehmensintern, sondern auch von außen generiert werden. Neben Universitäten, Verbänden, Lieferanten, Kunden oder Partnern sind junge, innovative Technologieunternehmen eine wesentliche unternehmensexterne Innovationsquelle.

Arten der Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit zwischen „Etabliert“ und „Newcomer“ kann auf verschiedenen Ebenen erfolgen. Durch den Kauf der Produkte eines Start-ups kann ein etabliertes Unternehmen seine eigenen Prozesse leistungsfähiger oder effizienter gestalten oder sein eigenes Produktangebot ergänzen und verbessern. Trotz der mit jungen Unternehmen verbundenen Unsicherheiten kann sich der Innovationsschub positiv auf die Wettbewerbsfähigkeit eines etablierten Unternehmens auswirken. Mehr Kontrolle und Einfluss, aber auch eine engere Zusammenarbeit kann im Rahmen unterschiedlicher Kooperationen erfolgen. Typisch sind Entwicklungs- oder Vertriebskooperationen oder die Zusammenarbeit in Standard definierenden Gremien. Je strategischer die inhaltliche Kooperation für beide Partner ist, desto eher bietet sich eine Beteiligung an. Als Investor trägt ein etabliertes Unternehmen nicht nur zur finanziellen Stabilität des Startups bei, es hat als Gesellschafter auch weitergehende Informations- und Einflussmöglichkeiten – allerdings keine vollständige Kontrolle.

Zugang durch Übernahmen

In den letzten zwölf Monaten gab es eine Vielzahl oft unbeachteter kleiner Unternehmenskäufe mit Transaktionsgrößen zwischen 5 und 30 Mio. Euro. Das ergibt für beide Seiten regelmäßig Sinn. Oft stehen die Start-ups vor Wachstumsschwellen, die schwer zu finanzieren sind oder Risiken bergen, die die Gesellschafter nicht mehr tragen wollen. Gründer wie auch Investoren haben die Unternehmen oft über Jahre begleitet und können bei einem Verkauf ansehnliche Gewinne realisieren.

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