Stauden-Verkehrs-GmbH mit neuem Investor nach Insolvenz

SVG kann weiter fahren

Die Gläubiger der Stauden-Verkehrs-GmbH (SVG) haben dem Insolvenzplan einstimmig zugestimmt. Damit ist die Zukunft des Eisenbahnverkehrsunternehmens aus Augsburg langfristig gesichert. Insolvenzverwalter Georg Jakob Stemshorn von der Pluta Rechtsanwalts GmbH hatte den Betrieb seit der Antragstellung Anfang 2022 mit seinem Team uneingeschränkt fortführen können. Er begrüßte die Zustimmung der Gläubiger zum Insolvenzplan. Teil des Sanierungskonzeptes ist eine neue Eigentümerstruktur, bei der zwei Investoren sämtliche Anteile der SVG übernehmen. Das Unternehmen bleibt in der derzeitigen Form bestehen, alle 14 Arbeitsplätze bleiben mit dieser Lösung ebenfalls erhalten.

„Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, für die uneingeschränkte Unterstützung der Mitarbeiter und die erfolgte Zustimmung der Gläubiger. Der Insolvenzplan ist hier das passende Instrument zur Neuaufstellung. Durch die Einigung mit den Gläubigern kann der Rechtsträger erhalten werden und die Sanierung der Stauden-Verkehrs-GmbH ist damit abgeschlossen“, erklärt Pluta-Sanierungsexperte Stemshorn.

Seit rund 100 Jahren am Markt aktiv

Die SVG bedient unter anderem die seit rund 100 Jahren bestehende Bahnverbindung in der Region Stauden in Augsburg. Das Unternehmen führt Schienenverkehre bundesweit mit dem Schwerpunkt auf Verbindungen in Süddeutschland durch. Die Gesellschaft befährt hauptsächlich Strecken im Baustellenverkehr sowie im Güternah- sowie Güterfernverkehr. Seit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. April 2022 ist Stemshorn als Insolvenzverwalter im Verfahren tätig und konnte den Geschäftsbetrieb weiterführen. Die in der Region Augsburg bekannte „Staudenbahn“, die unter anderem das Schienennetz und die Serviceeinrichtung für Eisenbahnfahrzeuge betreibt, war nicht von der Antragstellung betroffen.

Insolvenzplan bietet mehrere Vorteile

Georg Stemshorn
Georg Stemshorn, Foto: Pluta

„Wir haben sämtliche Optionen geprüft und zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten geführt. Schienenverkehrsbetriebe benötigen in Deutschland diverse Genehmigungen. Diese bleiben mit der nun erzielten Vereinbarung erhalten. Von der Lösung profitieren am Ende auch die Gläubiger, die voraussichtlich eine Quote im zweistelligen Bereich erhalten werden“, erläutert der Insolvenzverwalter weiter.

Pluta hilft Unternehmen in rechtlich und wirtschaftlich schwierigen Situationen. Seit der Gründung 1982 ist Pluta stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 500 Mitarbeiter in Deutschland, Spanien und Italien. Mehr als 290 Kaufleute, Betriebswirte, Rechtsanwälte, Wirtschaftsjuristen, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer, Ökonomen, Bankfachwirte, Buchhalter, Ingenieure und Fachkräfte für Insolvenzverwaltung, darunter viele mit Mehrfachqualifikationen, sorgen für praktikable, wirtschaftlich sinnvolle Lösungen. Pluta unterstützt insbesondere bei der Sanierung und Fortführung von Unternehmen in Krisen oder Insolvenzsituationen und entsendet bei Bedarf auch Sanierungsexperten in die Organstellung.

Autorenprofil

Als Redakteur der Unternehmeredition berichtet Alexander Görbing regelmäßig über Unternehmen und das Wirtschaftsgeschehen. Zu seinen Schwerpunkten gehören dabei Restrukturierungen, M&A-Prozesse, Finanzierungen sowie Tech-Startups.

Vorheriger ArtikelDie Zeit der „mutigen Käufer“
Nächster ArtikelNEU: Magazinausgabe 3/2022 “Unternehmensverkauf”