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Wirtschaftsweise sind optimistischer

Foto: © Miha Creative_AdobeStock

Der kurzfristige Ausblick auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat sich gegenüber dem Herbst 2022 leicht verbessert, die Lage bleibt aber angespannt. Das ist das Fazit der aktuellen Konjunkturprognose des Sachverständigenrates Wirtschaft („Wirtschaftsweise“). Die hohe Inflation stelle in diesem Jahr weiterhin eine große Belastung für die Konjunktur dar – auch wenn der Hochpunkt der Entwicklung seit Herbst 2022 überschritten sei. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,2% und für das Jahr 2024 ein Wachstum von 1,3% erwartet. „Der inflationsbedingte Kaufkraftverlust, die schlechteren Finanzierungsbedingungen und die sich nur langsam erholende Auslandsnachfrage verhindern einen stärkeren Aufschwung in diesem und im kommenden Jahr“, sagt Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft.

Im Jahresdurchschnitt rechnet der Sachverständigenrat im Jahr 2023 mit einer Inflationsrate von 6,6%. „Die Inflation kommt zunehmend in der Breite der Wirtschaft an. „Die gestiegenen Erzeugerpreise und die zu erwartenden Lohnsteigerungen dürften die Verbraucherpreisinflation noch bis ins kommende Jahr hinein hoch halten“, erläutert Martin Werding, Mitglied des Sachverständigenrates Wirtschaft.“ Erst im Jahr 2024 dürfte die Teuerungsrate merklich auf 3,0% zurückgehen. Trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage entwickele sich der Arbeitsmarkt in Deutschland stabil. Die Erwerbstätigkeit dürfte nach Ansicht der Wirtschaftsweisen bis Ende 2024 leicht zunehmen.

Bankenkrise schlägt Konjunktur auf den Magen

Die ZEW-Konjunkturerwartungen gehen in der aktuellen Umfrage vom März 2023 spürbar zurück. Sie liegen mit 13,0 Punkten um 15,1 Punkte unterhalb des Wertes vom Vormonat. Die Erwartungen liegen damit aber immerhin noch im positiven Bereich. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verschlechtert sich minimal. Sie liegt aktuell bei minus 46,5 Punkten und somit 1,4 Punkte unter dem Wert des Vormonats „Die internationalen Finanzmärkte stehen stark unter Druck. Diese aktuell hohe Unsicherheit schlägt sich auch in den ZEW-Konjunkturerwartungen nieder. Die Einschätzung zur Ertragsentwicklung der Banken verschlechtert sich ganz erheblich, bleibt allerdings noch leicht positiv. Auch die Einschätzungen zum Bereich Versicherungswirtschaft gehen deutlich zurück“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse. Die Erwartungen der Finanzmarktexpertinnen und -experten an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone verschlechtern sich im März ebenfalls erheblich.

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