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Wirtschaftsprognosen: Auch der ifo-Index steigt wieder

Wirtschaftsprognosen

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Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar auch nach einer aktuellen Erhebung des Münchener ifo-Instituts verbessert. Der sogenannte ifo Geschäftsklimaindex ist in diesem Monat auf 98,9 Punkte gestiegen, nach 96 Punkten im Januar. Mit dieser erfreulichen Nachricht beginnen wir die Übersicht über aktuelle Wirtschaftsprognosen.

„Die deutsche Wirtschaft setzt auf ein Ende der Coronakrise“, schreibt Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts in einer Pressemitteilung zu den aktuellen Zahlen. Die Unternehmen seien mit ihren laufenden Geschäften wieder zufriedener. Die Beurteilung der Geschäftslage und die Erwartungen für die Zukunft machten zum Anfang des Jahres einen Sprung nach oben. Das langsame Abklingen der Omikronwelle der Coronapandemie scheint nach Einschätzung der ifo-Experten für bessere Stimmung zu sorgen. Und die aktuelle Verschärfung der Lage in der Ukraine spiegelt sich noch nicht in den Ergebnissen der Befragungen.

Im Verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor habe sich die Stimmung deutlich verbessert.  In der Industrie bremsen Lieferengpässe allerdings immer noch die Produktion. Der aktuelle Wert des ifo-Geschäftsklimaindex liegt allerdings immer noch unter den Werten im Sommer 2021 (100,7 Punkte), als Corona beinahe in Vergessenheit geraten war. Anfang 2018 lag der Index sogar bei 105 Punkten.

Auftragsbestand auf Rekordniveau

Der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Dezember 2021 1,5% höher als im Vormonat. Der Auftragsbestand sei damit seit Juni 2020 stetig gestiegen und erreichte im Dezember 2021 seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015. Die Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe erhielten nach Destatis-Ermittlung seit Juni 2020 beständig mehr neue Aufträge, als sie abarbeiten konnten. Ein wesentlicher Grund dafür dürften die weiter vorhandenen Lieferengpässe bei Vorprodukten sein.

IHS Markit sieht weitere Belebung

Aufgrund der anziehenden Nachfrage ist die deutsche Wirtschaft im Februar nach aktuellen Zahlen des Wirtschaftsforschungsinstituts IHS Markit so stark gewachsen wie zuletzt vor sechs Monaten. Dies sei umso erstaunlicher da es zum Zeitpunkt der Befragung immer noch steigende Infektionszahlen im Zusammenhang mit der Omikronvariante gab. Gleichzeitig sei der Inflationsdruck hoch geblieben. Dies zeige sich am starken Anstieg der Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen. Der IHS Markit Flash Deutschland legte binnen Monatsfrist um 2,4 Punkte auf 56,2 zu der höchste Wert seit August 2021. Der Auftragszuwachs in der Industrie habe sich zum zweiten Mal hintereinander stark beschleunigt und fiel so hoch aus wie zuletzt im August 2021. Phil Smith, Economics Associate Director bei IHS Markit, kommentiert: „Nach der Wachstumsdelle im Dezember hat die deutsche Wirtschaft im Februar erneut an Schwung gewonnen und ist so stark gewachsen wie zuletzt im August 2021. Diesmal war der Servicesektor die treibende Kraft, da die Produktion in der Industrie langsamer zunahm als im Januar.

ZEW-Index steigt weiter

Die Konjunkturerwartungen des Mannheimer ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung für Deutschland (ZEW) steigen in der aktuellen Umfrage vom Februar leicht um 2,6 Punkte auf einen neuen Wert von 54,3 Punkten. Die Einschätzung der konjunkturellen Lage für Deutschland verbessert sich in der aktuellen Umfrage ebenfalls. „Der Konjunkturausblick für Deutschland verbessert sich im Februar erneut, trotz wachsender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten. Die Finanzmarktexperten rechnen mit einer Entspannung bei den Corona-bedingten Einschränkungen und einer Konjunkturerholung im ersten Halbjahr 2022. Sie gehen weiterhin von einer zurückgehenden Inflation aus, allerdings langsamer und von einem höheren Niveau aus, verglichen mit den Erwartungen der Vormonate. Als Folge rechnen inzwischen mehr als die Hälfte der befragten Experten mit einer Erhöhung der kurzfristigen Zinsen im Eurogebiet in den nächsten sechs Monaten“, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, die aktuellen Erwartungen.

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