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Welche Assetts sollten in keinem Unternehmer-Portfolio fehlen?

Anleihen
Jörg Schubert, Vorstand Kundenbetreuung und Leiter Investment Solutions, Bantleon AG:

„Kaufen Sie keine Bundesanleihen“, warnte kürzlich ein Investmentstratege. „Wenn die Zinsen unter der Inflation liegen, dann verursacht das jedes Jahr Verluste.“ Stimmt – ist aber zu einseitig. Natürlich ist beim aktuell niedrigen Zinsniveau mit dem Kupon kein Geld zu verdienen und die künftig volatilen Anleihenkurse erfordern eine aktive Bewirtschaftung. Aber dennoch brauchen gerade Unternehmer einen Grundstock aus hochqualitativen Staatsanleihen, weil sie als einzige Anlageklasse negativ zur Konjunktur korreliert sind: Geht es der Wirtschaft schlecht, kann sich der Anleiheninvestor über steigende Kurse freuen. Das optimale Portfolio? Eine solide Basis aus aktiv gemanagten Top-Anleihen, zeitweise kombiniert mit ergänzenden Anlageklassen wie Aktien und Rohstoffen. Weil es aber in den nächsten Jahren voraussichtlich keine übergeordneten Trends an den Kapitalmärkten mehr geben wird, ist nichts davon ein Selbstläufer.

Immobilien
Dr. Marcus Disselkamp, geschäftsführender Gesellschafter, Immobilis GmbH

Immobilien haben traditionell eine hohe Bedeutung im Gesamtvermögen vieler Deutschen: Von ca. 9 Billionen EUR privatem Anlagevermögen liegen fast 4 Billionen EUR im Immobilienvermögen. Und gerade in Krisenzeiten – wie der aktuellen – liegt die Möglichkeit stabiler Einnahmen und sicherer Sachwerte hoch in Mode. Aber Achtung: Immobilien können die Basis für stabile Einnahmen und Sicherung der Vermögenswerte bieten! Nur nach einer klaren Investmentstrategie erworbene und laufend professionell betreute Immobilien stellen eine Basis für stabile Cashflows und Vermögenssicherung dar. So kaufen Investoren, die den Fokus klar auf einer langfristigen Wertsicherung legen, Trophäen in sehr guten Innenstadtlagen attraktiver Städte. Über einen generationsübergreifenden Zeithorizont ist hier kaum von einem Werteverfall auszugehen, dafür muss aber der Käufer mit minimalen Renditen vorlieb nehmen. Umgekehrt bieten erste Notverkäufe aus gestressten Finanzierungen Chancen auf Vermögenszuwachs durch im besten Falle zweistellige Renditen.

Aktien
Markus Steinbeis, Leiter Fondsmanagement, Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung GmbH

Aktien als Sachwerte erachten wir derzeit als überaus attraktiv. Die aktuelle und wahrscheinlich lange anhaltende Niedrigzinspolitik sollte insbesondere dividendenstarke Werte in den Fokus der Anleger rücken. Wer in erstklassige Unternehmen mit guter und nachhaltiger Dividendenrendite investiert, kombiniert die Vorzüge einer Sachwertanlage mit der einer attraktiven jährlichen Ausschüttung. Im Durchschnitt beträgt die Dividendenrendite europäischer Unternehmen aktuell in etwa 4%, weit mehr als die Rendite der Bundesanleihen. Entscheidend dabei ist nicht so sehr das Timing als vielmehr eine breite Diversifikation zur Minimierung von Risiken. Der Aktienanteil am Gesamtvermögen hängt sehr stark von der individuellen Risikoeinstellung des Anlegers ab. Doch jeder muss sich selbst die Frage stellen: Ist eigentlich die temporäre Schwankung des Vermögens oder die sukzessive Enteignung über negative Realzinsen das größere Risiko?

Gold/Edelmetalle
Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Geschäftsführer Degussa Goldhandel GmbH

Gold rückt, bedingt durch die Finanz- und Wirtschaftskrisen in letzter Zeit, wieder mehr in den Fokus privater Anleger. Steigende Preise für Edelmetalle wirken dabei nicht abschreckend. Denn Anleger sehen darin weniger eine Geldanlage, sondern vielmehr eine Art Absicherung des eigenen Portfolios. Vor allem Gold in physischer Form, also Barren bekannter Hersteller oder gängige Münzen, spielt eine große Rolle. Die Stückelung wird abhängig vom individuellen Sicherheitsbedürfnis gewählt. Seriöse Handelshäuser beraten zusätzlich hinsichtlich Einlagerungsmöglichkeiten oder bieten diese an. Ein gut ausbalanciertes Portfolio besteht zu 10 bis 20% aus Edelmetallen. Bei weiterhin kritischer Entwicklung der Finanzmärkte wird das Gold dann einen erheblichen Teil der Verluste anderer Anlageformen auffangen können. Für einen Einstieg in die Welt der Edelmetalle ist es daher nie zu spät.

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