Verkaufen mit Fremdmanagement

Ein Unternehmensverkauf stellt von Grund auf ein vielschichtiges und komplexes Unterfangen dar, bei dem eine Vielzahl von Themen beachtet werden muss. Dies trifft insbesondere zu, sollte es sich bei Gesellschafter und Geschäftsführer nicht um dieselbe Person handeln.

Eine weitere Möglichkeit, insbesondere bei Finanzinvestoren, stellt die Beteiligung des Managements am Unternehmen dar. Ein Fremdmanagement hat damit die Chance auf den Sprung ins Unternehmertum und kann den Kunden gegenüber in Zukunft als echter Anteilseigner auftreten. Die genaue Ausgestaltung der Konditionen liegt hierbei in der Regel beim Käufer. Als Verkäufer kann man hingegen aktiv dabei unterstützen, die Management-Beteiligung zu strukturieren und gegebenenfalls auch zu finanzieren. Zu beachten ist jedoch, dass sich die Geschäftsführung durch die Option auf eine Beteiligung möglicherweise auf einen Käufer fokussiert und andere potenzielle Investoren bewusst oder unbewusst boykottiert. So sollte der Eigentümer zum Beispiel vermeiden, dass sich ein Finanzinvestor mit dem Management ohne ihn oder den M&A-Berater trifft.

Rechtslage

Grundsätzlich hat das Management den Weisungen der Gesellschafter Folge zu leisten, vorausgesetzt, diese sind formal- und materiellrechtlich korrekt. Kommt das Management seinen Pflichten nicht nach oder beeinflusst es durch seine Handlungen den Verkaufsprozess zum materiell Negativen für die Gesellschaft und/oder die Gesellschafter, können potenziell Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Eine solche Androhung sollte jedoch gut überlegt und fein austariert sein. Unter Umständen kann dies auch eine Trotzreaktion hervorrufen, sodass sich die Geschäftsführer dem weiteren Prozessverlauf verschließen, anstatt diesen zu unterstützen.

 Fazit

Der Verkauf eines Unternehmens mit Fremdmanagement stellt ein kompliziertes Unterfangen dar, bei dem eine Vielzahl von Themen beachtet werden muss. Die Hauptaufgabe eines Eigentümers ist es, den Prozess im Vorfeld gewissenhaft zu strukturieren, zügig durchzuziehen und dem Management gegenüber fair, aber entschieden zu bleiben. Ein erfahrener M&A-Berater kann dabei den Prozess nicht nur konsequent leiten, sondern in schwierigen Phasen auch als Puffer zwischen Eigentümer und Geschäftsführung fungieren.


Zur Person

Tobias Most ist Associate bei Aquin & Cie., einem auf mittelständische Unternehmen spezialisierten M&A-Beratungshaus, das für bankenunabhängige Corporate Finance-Lösungen im Rahmen von Unternehmensnachfolgen, wachstumsbezogenen Kapitalerhöhungen, Spin-offs, Akquisitionen und Unternehmensfinanzierungen steht.

www.aquin-cie.com

 

 

 

 

 

Autorenprofil

Tobias Most ist Associate bei Aquin & Cie., einem auf mittelständische Unternehmen spezialisierten M&A-Beratungshaus, das für bankenunabhängige Corporate Finance-Lösungen im Rahmen von Unternehmensnachfolgen, wachstumsbezogenen Kapitalerhöhungen, Spin-offs, Akquisitionen und Unternehmensfinanzierungen steht.

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