Die Schutzspezialisten

Seit knapp neunzig Jahren steht Uvex für Schutz bei Sport und Arbeit. Über Sicherheitsbrillen, Helme und Ganzkörperbekleidung bietet das Fürther Unternehmen alles an. Im Bereich Schutzbeschichtung ist Uvex sogar Weltmarktführer. Möglich ist das durch eine ausgeklügelte Markenstrategie – und viel Innovation. 

Michael Winter hat es geschafft, könnte man meinen. Seit 2009 ist es offiziell: „Hast du eine Uvex“ ist gleichbedeutend mit „hast du ein Tempo“. Der Markenname austauschbar mit dem Produkt, das er bezeichnet, im Falle von Uvex: eine Skibrille. Für diese Verankerung im deutschen Wortschatz gab es eine Auszeichnung: Uvex ist eine „Marke des Jahrhunderts“, verliehen von Lexikon-Spross Florian Langenscheidt. Und so sitzt der 49-jährige Firmenchef ruhig und besonnen in seiner Firmenzentrale in Fürth bei Nürnberg, um ihn herum knallbunte Skihelme, leicht und filigran aussehende Arbeitsschutzbrillen, Radhelme von Alpina. „Whipped cream on cake“, sagt er und lächelt, das Sahnehäubchen für einen langjährigen Markenaufbau.

Konsequente Markenarbeit

Produkte von Uvex: Angefangen hat alles mit Ski- und Schutzbrillen. (© UVEX WINTER HOLDING GmbH & Co. KG)
Produkte von Uvex: Angefangen hat alles mit Ski- und Schutzbrillen. (© UVEX WINTER HOLDING GmbH & Co. KG)

Denn Erfolge wie dieser heißen noch lange nicht, dass sich das Unternehmen auf seinen Lorbeeren ausruhen könnte. Seit Ende der 90er Jahre gibt es eine konsequente Markenstrategie bei Uvex. Für Michael Winter Zeichen einer gewissen Professionalisierung. „Früher wurden die Dinge eher aus dem Bauch heraus gemacht. Doch heute geht es nicht mehr nur darum zu glauben, was die Kunden wollen, sondern es zu wissen.“ Deshalb befragte Uvex in den letzten zwei Jahren Kunden, Produktmanager und die jeweilige Zielgruppe, wofür die Marke Uvex steht. Das Ergebnis ist ein mehr als 200 Seiten starkes Brandbook, das von der Firmengeschichte bis zu Markenwerten, Markenleitbild und Firmenvision alles beinhaltet. Gedacht ist es als Handbuch für die Mitarbeiter. „Jeder Mitarbeiter muss sich fragen, ob das, was er gerade tut, mit Vorsprung und Begeisterung zu tun hat und ob es die gewünschte Qualität besitzt“, erklärt Winter – also ob es in Einklang mit den Markenwerten der Firma steht.

Dabei wussten die Franken schon früher immer recht gut, was die Leute wollten. 1926 entwickelte Firmengründer Philipp M. Winter die erste Skibrille, kurz darauf folgte die erste Brille für den Arbeitsschutz. Bereits 1936 stattete die „Optische Industrie-Anstalt Philipp M. Winter“ deutsche Sportler bei den Olympischen Spielen mit Schutzbrillen aus. Als 1956 die ersten Sonnenbrillen hinzukamen, unternahm sein Sohn Rainer Winter den nächsten Schritt: Sonnenbrillen können nicht unter dem Namen Winter vertrieben werden, dachte er sich. Aus dem technischen Merkmal der Brillen – Ultraviolet Excluded – generierte er Uvex – ein Markenname war geboren.

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