Übersee erfolgreich

Es war eine Meldung, die aufhorchen ließ: Seit 1961 sind die USA zum ersten Mal wieder der wichtigste Exportmarkt für die deutsche Wirtschaft. Was er bietet und welche Regionen außerdem interessant sind, lesen Sie in unserer neuen Ausgabe „Internationalisierung“.

Wichtigster Abnehmer deutscher Maschinenbauer sind wieder die USA. Der Exportmotor des Industriezweigs läuft auf Hochtouren. Nach Angaben des VDMA betrug der Wert der Anlagen, die Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres gen Westen schickten, 12,5 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 14,2 Prozent. Die Vorteile einer Expansion in den Westen liegen auf der Hand: Es gibt kaum kulturelle Unterschiede, vor Ort ist bereits alles bestens organisiert, und die Infrastruktur ist hervorragend. Ebenso helfen niedrige Energiekosten sowie der schwache Euro. Auch immer mehr kleinere Firmen zieht es deswegen dorthin. Mit eigenen Werken, kleinen Teams oder indem sie den US-amerikanischen Markt von zu Hause beackern. Weitere Wachstumsimpulse könnten auch durch die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft, kurz TTIP, kommen. Selten wurde ein Handelsabkommen so kontrovers diskutiert (S. 6).

Längst sind viele Unternehmen jedoch nicht nur in den USA, sondern global unterwegs. Auch in politisch instabile Länder wie den Irak zieht es sie. Der Cottbuser Lutz Stache etwa hat dort eine Fabrik für Pipelinerohre aufgebaut. In einer Region, die im Irak als relativ sicher gilt. Warum er dennoch ab und zu eine kugelsichere Weste trägt, lesen Sie ab S. 34.

Daten kennen keine Grenzen. Nicht, wenn Unternehmen in Deutschland Geschäfte machen. Und erst recht nicht, wenn sie international unterwegs sind. Immer noch viel zu wenige Gesellschaften nehmen Datenspionage jedoch ernst. Obwohl die Schäden immens sind. Betroffen war auch Familie Suchy mit ihrem Unternehmen Clearaudio Electronic und Ferdinand Munk mit der Günzburger Steigtechnik GmbH (S. 62).

Lebhaft bleibt auch das Transaktionsgeschäft. Nach dem Boomjahr 2014 sieht es so aus, als ob 2015 ähnlich stark wird. Bereits im Jahr 2014 fragte Pinsent Masons in einer Studie ab, welche Bedeutung rechtliche Gesichtspunkte bei Tech-M&A-Transaktionen haben. Mit der Unternehmeredition als Medienpartner verifizierte die Kanzlei die qualitative Studie in einer empirischen Studie und wertete 120 Fragebögen aus. Sie liegt dem Magazin bei.

Noch eher stiefmütterlich wird das Thema Mitarbeiterbeteiligung behandelt. Gerade mal zehn Prozent der Unternehmen beteiligen hierzulande ihre Mitarbeiter am Unternehmenserfolg. Geht es nach Siemens Vorstandschef Joe Kaeser soll sich das allerdings ändern. Die Gesellschaft geht mit gutem Beispiel voran. Doch nicht nur für Konzerne ist das Thema interessant. Lesen Sie dazu unser Special.

Autorenprofil

Tobias Schorr war von März 2013 bis Januar 2018 Chefredakteur der "Unternehmeredition". Davor war er für die Gruner + Jahr Wirtschaftsmedien im Ressort Geld als Redakteur tätig. Von 2003 bis 2007 arbeitete er zunächst als Redakteur, dann als Ressortleiter beim Mittelstandsmagazin "Markt und Mittelstand". Sein Handwerk lernte er an der Axel Springer Journalistenschule.

Vorheriger ArtikelWeniger Insolvenzen
Nächster ArtikelAb ins Ausland oder doch eher zurück?