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Starke Partner für den Mittelstand

Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) unterstützen Firmen in ihren jeweiligen Bundesländern und über alle Branchen hinweg. Finanziert werden Investitionen in das Wachstum ebenso wie die Expansion im Ausland oder umweltfreundliche Produktionsanlagen.

Rund 1,1 Mrd. Euro sind eine stattliche Summe. Mit einem Gesamtkapital in dieser Höhe waren zum Jahresende 2014 die 15 Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) in Deutschland bei mehr als 3.200 Unternehmen engagiert. Auch das Spektrum der Finanzierungsanlässe ist breit gefächert. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise nutzt die Beyer Global Healthcare Gruppe das Beteiligungskapital, um für ihre Gesundheitsprodukte neue Märkte im Ausland zu erschließen. Für den norddeutschen Holzleistenhersteller Sörnsen wiederum war es das passende Finanzierungsinstrument für die Investition in eine neue umweltschonende Lackieranlage. Und der Mess- und Prüfverfahrenspezialist Microvista in Sachsen-Anhalt konnte damit die Anschaffung hochmoderner Tomographie-Ausrüstung leichter stemmen als nur mit Bankkrediten. Das sind nur drei Beispiele von vielen. Einige davon stellt Ihnen die Unternehmeredition in den folgenden Fallstudien genauer vor.

Mit Messtechnik exakt 

(© Microvista GmbH)

Die in Blankenburg ansässige Microvista GmbH gilt in Deutschland als einer der führenden Dienstleister für Mess- und Prüfverfahren mittels Computertomographie (CT). Alu- und Stahlbauteile hochwertiger Autos können mit deren Hilfe zerstörungsfrei und mikrometergenau auf Materialfehler untersucht werden. Microvista übernimmt zudem die Messung der inneren Konturen von Bauteilen, ohne dass dazu etwa ein Zylinderkopf eigens aufgeschnitten werden muss. Die CT scannt das Bauteil und zerlegt es lediglich virtuell. Solche Verfahren helfen, Autounfälle etwa infolge reißender Zylinderwände zu vermeiden. „Wir führen all das auch schon bei der Produktentwicklung und in der Prototyp-Phase durch, so dass Fehler vor der Serienfertigung behoben werden können“, sagt Dr. Franz Mnich, einer der beiden Firmenchefs. Sein Unternehmen bietet auch die Bereitstellung von CAD-Daten für den Nachbau etwa von Oldtimern oder Industrieprodukten an. Beim Ariane-Weltraumprojekt ist das Know-how zudem ebenso gefragt wie bei archäologischen Analysen. Ohne die passende Finanzierung wäre all das nicht möglich gewesen. Immerhin kostet eine der drei CT-Anlagen rund eine Million Euro. Junge Firmen können solche Investitionen mit einem Bankkredit allein meist nicht stemmen. Microvista hat die CT-Ausrüstung deshalb mit einer stillen Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt (MBG) finanziert. Dieser Kapitalgeber sieht sich in seinem Vertrauen in das Unternehmen bereits bestätigt. „Dank der erfolgreichen Geschäftsentwicklung ist das Risiko für die MBG gesunken, was sich für uns in einer niedrigeren Zinshöhe niederschlägt“, sagt Mnich.

Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) unterstützen Firmen in ihren jeweiligen Bundesländern und über alle Branchen hinweg. Finanziert werden Investitionen in das Wachstum ebenso wie die Expansion im Ausland oder umweltfreundliche Produktionsanlagen.

Innovative Energiegewinnung

Saubere Energie rund um die Uhr? Biomasse macht es möglich und sie gewinnt durch Verfahren zur Mehrfachverwertung sogar zusätzlich an Bedeutung. Die

(© Biotherm Hagenow GmbH)

Biotherm Firmengruppe in Hagenow kann mit ihren Kompetenzen bei der Aufbereitung und Verwertung fester Biomasse eine Menge dazu beitragen. Ursprünglich als Unternehmen für den Handel insbesondere von Altholz gegründet, kam mit dem Erwerb eines Biomasse-Heizkraftwerks die Produktion von Strom hinzu. Gleichzeitig entstand das Geschäftsfeld Contracting, über das Firmenkunden mit Wärme und Prozessdampf versorgt werden. Zur herausragenden Marktstellung trägt jetzt auch das Projekt Thermopell zur Produktion technisch getrockneter Holzhackschnitzel bei. „Wir können damit unseren Kunden einen homogenen Brennstoff mit einem konstanten Wassergehalt von nur 20 Prozent bei entsprechend sehr hohem Wirkungsgrad anbieten“, sagt Geschäftsführer Dieter Uffmann. Die Realisierung wurde durch ein Finanzierungsmodell mit Unterstützung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (MBMV) wesentlich erleichtert. Neben den Investitionskrediten von Banken und nicht rückzahlbaren Fördermitteln des Landes waren dabei zwei stille Beteiligungen der MBMV in Höhe von insgesamt einer Mio. Euro wichtige Pfeiler. Durch Thermopell wird der Umsatz der Firmengruppe von 11 Mio. Euro auf rund 18 Mio. Euro deutlich steigen. „Wir sind froh darüber, dass uns die MBMV auf der Finanzierungsseite so engagiert unterstützt hat“, sagt Uffmann. Der Unternehmer hat bereits Ideen für weitere Projekte wie etwa ein Verfahren zur Generierung von Dünger aus Klärschlamm, die sich in den kommenden Jahren realisieren lassen.

Expansion über die Landesgrenzen hinaus

Jürgen Beyer (© Beyer Global Healthcare GmbH)

Die Gesundheitsprodukte der Beyer Global Healthcare Gruppe sind weltweit gefragt. Bereits seit 1993 beliefert die Euro OTC Pharma GmbH deutsche Apotheken und den pharmazeutischen Großhandel mit Wirkstoffen für die Herstellung von überwiegend dermatologischen Rezepturen. Seit Jürgen Beyer die Gesellschaft vor rund zwölf Jahren im Rahmen eines MBO übernommen hat, ist das Leistungsspektrum noch erheblich ausgeweitet worden. Die Sicherstellung von GMP-gerechten Abläufen, die eigene Abfüllung am Standort Bönen und die Etablierung von zwei Laborbetrieben waren Meilensteine. Darüber hinaus gehören heute Nahrungsergänzungsmittel der Marke EuRho Vital zum Geschäft der Firmengruppe, die diese seit 2005 in den Nahen und Mittleren Osten sowie seit 2012 verstärkt auch in die Türkei und nach Osteuropa exportiert. Die Kosten für die Markterschließung im Ausland konnten allerdings nicht aus dem laufenden Cashflow finanziert werden. Da die lokalen Hausbanken kein Interesse an der Finanzierung zeigten, kam Beteiligungskapital z.B. von Family Offices und Private Equity in Frage. „Das aber wäre sehr teuer und mit Mitspracherechten oder Klauseln („Covenants“) verbunden gewesen, die nicht zu unserer Firmenphilosophie passten“, sagt Beyer. Die Lösung brachte eine von der Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen mbH – KBG bereitgestellte stille Beteiligung in Höhe von einer Mio. Euro. Sie ermöglicht es, die weitere Expansion in der Marke EuRho Vital fortzusetzen.Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) unterstützen Firmen in ihren jeweiligen Bundesländern und über alle Branchen hinweg. Finanziert werden Investitionen in das Wachstum ebenso wie die Expansion im Ausland oder umweltfreundliche Produktionsanlagen.

Holzleisten für alle Welt

Das passende Profil oder die gewünschte Holzart zu finden, ist bei der Sörnsen Holzleisten GmbH kein Problem. Bereits in der dritten Generation geht das in

(© Sörnsen Holzleisten GmbH)

Süderbrarup ansässige Familienunternehmen von der Produktion bis zur Vermarktung flexibel auf Kundenwünsche ein. Zu den Kunden gehören Baumärkte wie Obi und Bauhaus ebenso wie Unternehmen der Parkettindustrie. „Wir haben rund 2.500 Profile ständig auf Lager und können aufgrund der hauseigenen Herstellung der Werkzeuge für jede Architektur das Passende finden“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Robert Sörnsen. Bei einer Exportquote von 53 Prozent ist das Unternehmen damit auch im Ausland erfolgreich. Neben dem hohen Qualitätsanspruch zählt zudem das Umweltbewusstsein. Eine neue Anlage zum Lackieren der Oberflächen etwa arbeitet mit einer Technologie, die ohne Lösemittel auskommt und damit die Emissionen reduziert. Für die Finanzierung dieser Investition sorgte eine stille Beteiligung aus dem Nachhaltigkeitsprogramm der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Schleswig-Holstein mbH. Der Zinssatz ist verglichen mit anderen Beteiligungsprodukten der MBG besonders günstig, aber höher als der eines Bankkredits. Die zehn Jahre laufende stille Beteiligung bietet dafür den Vorteil, dass sie als Mezzaninekapital von den meisten Banken als wirtschaftliches Eigenkapital akzeptiert wird. „Wir konnten damit neben der Finanzierungsfunktion auch unsere Kapitalstruktur stärken“, sagt Sörnsen. Er sieht die MBG ebenso wie die Banken als Partner des Unternehmens, die er in das laufende Reporting einbindet.

Wachsen mit Tradition und Geschmack 

(© Aromatique GmbH)

Seinen Ursprung soll der bis heute beliebte Magenbitter Aromatique in einer Arznei haben, die ein Apotheker anlässlich einer Epidemie zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus Naturstoffen mit heilsamer Wirkung auf Magen und Darm herstellte. Viel ist seit dem geschehen. Eine 1876 in der thüringischen Gemeinde Nesse-Apfelstädt gegründete Branntwein- und Likörfabrik produzierte und vertrieb als Haupterzeugnis bereits damals schon den nach einem Ortsteil benannten „Echten Neudietendorfer Aromatique“. Zu DDR-Zeiten wurde er von einem Volkseigenen Betrieb hergestellt und die jüngste Epoche der Firmengeschichte begann mit der Reprivatisierung und Gründung der Spirituosenfabrik Aromatique GmbH im August 1991. Heute hat das Familienunternehmen bei einer Produktion von 10 Tsd. Hektoliter pro Jahr 15 Sorten im Angebot. Hauptumsatzträger ist immer noch der Klassiker, dessen Rezeptur in einem Safe lagert und der mittlerweile auch bundesweit sowie über die deutschen Grenzen hinaus immer neue Freunde gewinnt. Auch der Gesamtumsatz ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen, wobei dem Unternehmen mit der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft (MBG) Thüringen ein wichtiger Partner bei der Mitfinanzierung des Wachstums zur Seite steht. Die Mittel aus der von der MBG Thüringen bereitgestellten stillen Beteiligung flossen in die Anschaffung von Maschinen und Anlagen, Maßnahmen zur Markterschließung und die Ausweitung der Lagerkapazitäten.

Mittelständische Beteiligungsgesellschaften (MBGen) unterstützen Firmen in ihren jeweiligen Bundesländern und über alle Branchen hinweg. Finanziert werden Investitionen in das Wachstum ebenso wie die Expansion im Ausland oder umweltfreundliche Produktionsanlagen.

Baumschule in Osteuropa

(© H. Lorberg Baumschulerzeugnisse GmbH & Co. KG)

Der Erfolg der Lorberg Baumschulen im brandenburgischen Ketzin hat viel mit der Arbeit von Generationen zu tun. „All die Bäume, die heute 40 und 50 Jahre alt sind, haben schon mein Vater oder Großvater gepflanzt“, sagt Firmenchef Stefan Lorberg. Bis zum Jahr 1843 reicht die Tradition des Unternehmens zurück, das sein Großvater nach dem Zweiten Weltkrieg in Westberlin neu startete. Nach dem Mauerfall begann mit dem Erwerb einer größeren Fläche im Havelland die Entwicklung zum überregionalen Anbieter. Mittlerweile wird im Land Brandenburg auf einer Fläche von 800 Hektar produziert, wobei das Angebot von der Staude bis zum 17 Meter hohen Baum und fertigen Hecken reicht. Die Aufträge kommen aus Großbritannien ebenso wie aus Norditalien, Frankreich und der Schweiz. Seit 2010 wächst das Unternehmen auch stark in Osteuropa. „Wir müssen dort allerdings auf besondere Bedürfnisse reagieren und zusätzlich aufpflanzen, was wir bisher nicht im Sortiment hatten“, sagt Lorberg. Mehr Farben und mehr Nadelgehölz etwa sind gefragt. Zur Sicherung des raschen expansiven Wachstums in diese neuen Märkte bedurfte es neuer Finanzierungen. Die Lösung brachte eine acht Jahre laufende stille Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH, die auch von der Hausbank als wichtiger Finanzierungsbaustein begrüßt wurde. „Die stille Beteiligung nutzen wir rein zur Erschließung der Märkte in Osteuropa und zur Vorfinanzierung der Sortimentserweiterung“, sagt der Firmenchef. An Nachfrage mangelt es nicht. Ein Projekt für den Austausch von Bäumen an der Kremlmauer gehört ebenso zu den Aufträgen wie die Lieferung von Hecken zur Rekonstruktion des Sommergartens von Peter dem Großen in St. Petersburg.

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