Preise für die Drogeriekönige

Auf dem diesjährigen CSR-Forum machten drei Drogeriekönige das Rennen: Dirk Rossmann, Götz Werner (dm) und Cord Wöhlke (Budnikowsky) wurden für ihre nachhaltige und zukunftsfähige Unternehmensführung ausgezeichnet. Zum ersten Mal fiel auch eine Kommune unter die Sieger.  

Dass dm eine gute Unternehmenskultur hat, ist schon länger kein Geheimnis mehr. Dass der Gruppe die direkten Wettbewerber Rossmann und die Hamburger Drogeriemarkt Budnikowsky dabei in nichts nachstehen, vielleicht weniger. Sie alle drei wurden auf dem diesjährigen CSR-Forum in Ludwigsburg bei Stuttgart ausgezeichnet. Sie alle sind sozial engagiert und bemühen sich um Nachhaltigkeit und Öko-Orientierung im Sortiment, so die Jury. Dass die Rechnung aufgeht, zeigt sich daran, dass sich die Verbraucher für die tendenziell teureren Produkte entscheiden. „Im knüppelharten Wettbewerb der Filialen“ haben sie deshalb die Nase vorn, so die Jury – und tun dabei auch noch der Umwelt etwas Gutes.

Die zweitägige Veranstaltung stand unter dem Thema „Machbarkeit von gesellschaftlicher Verantwortung“. Dabei spielte auch das Thema Inklusion eine große Rolle. Für Thomas Schiffelmann, Leiter Marketing bei Handicap International, ist dafür immer wieder die AfB beispielhaft. „Als erstes gemeinnütziges IT-Systemhaus Europas hat sie sich darauf spezialisiert, ausgemusterte IT-Hardware großer Unternehmen aufzubereiten und erneut in den Verwendungs-Kreislauf zurückzuführen.“ Dabei wird darauf geachtet, dass mindestens 50% der Arbeitsplätze von Menschen mit Behinderung eingenommen werden. Bei der Gelegenheit wurden die Veranstalter des CSR-Forums gleich an der eigenen Nase gepackt – die Vertreterin von AfB wies darauf hin, dass das Veranstaltungsgelände nicht barrierefrei war. Sie selbst sitzt seit einem Autounfall im Rollstuhl.

Weiterer Preisträger ist die Querdenker GmbH für ihr Biodiversitätsmanagement und die HypoVereinsbank für ihren CO2-neutralen Bankbetrieb. Auch das Thema Chancengleichheit war Thema der Veranstaltung. Während andere noch über die Sinnhaftigkeit von Quoten und Frauenförderung debattieren, besteht die Belegschaft der HE Space Holding aus Bremen zu 50% aus Frauen – Geht doch, so das Fazit der Jury.

Für ihr kulturelles Engagement wurde die Alfred Kärcher GmbH & Co. KG aus Winnenden bei Stuttgart ausgezeichnet. Seit vielen Jahren unterstützt der Reinigungsspezialist Säuberungsprojekte in aller Welt – etwa der Christusstatue in Rio oder der Space Needle in Seattle.  Auch daran zeigt sich laut Meinung der Jury soziale Verantwortung.

Der Preis für eine „nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung“ geht an das nordrhein-westfälische Bottrop. Der Kommune gelinge auf vorbildliche Weise, einen klimagerechten Stadtumbau mit der Wahrung des Industriestandorts zu verbinden. Dabei bezieht sie auch regionale Akteure mit ein. www.csrfourm.eu  

Das vollständige Interview mit Thomas Schiffelmann finden Sie hier.

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