“Wenn ich eingeladen werde, bringe ich keinen Blumenstrauß mit, sondern einen Fensterreiniger”

Zum dritten Vortragsabend der Liebe-Sutor-Gawlowski Personalvermittlung in Partnerschaft mit Seibold & Cie durfte das geladene Publikum am 19. September 2013 im Palais Montgelas des Bayerischen Hofes in München dem Vortrag Hartmut Jenners lauschen, der als Vorsitzender der Geschäftsführung der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG seit gut 23 Jahren das Familienunternehmen als Weltmarktführer für Reinigungstechnik begleitet und lenkt.

Dass Jenner sich selbst als „unternehmenseigenes Gewächs“ bezeichnet, verdeutlicht seine nicht nur berufsbedingte, sondern auch persönliche Nähe zum Familienunternehmen mit rund 10.000 Mitarbeitern. Schnell machte er Karriere: Vom Praktikum über die Festanstellung bis hin zum Sprecher der Geschäftsführung und schließlich der Übernahme des Vorsitzes 2001 beim schwäbischen Global Player.

Besonders beeindruckte der aus Winnenden stammende Geschäftsführer in seinem Vortrag mit der Darstellung der 10-Jahres-Planung des Unternehmens. Dass man als Konzern tatsächlich zehn Jahre im Voraus planen kann und muss, um Trends, Entwicklungen und Innovation nicht nur zu erkennen, sondern auch umzusetzen, sieht man am Erfolg des Unternehmens. Weltweit erwirtschaftet Kärcher mittlerweile mehr als zwei Mrd. Euro jährlich.

„Habe ich eine Strategie zum Überleben am Markt?“ Die Frage müsse sich jedes Unternehmen bei der Gestaltung seiner Unternehmenskultur stellen. Denn nur, wer sein Wissen auch richtig einsetzt, könne es auch als Machtinstrument nutzen. „Statt Wissen ist Macht sollten Sie sich merken: Wer mit Wissen was macht, der hat Macht.“

Innovation steht bei Kärcher ganz oben auf der Agenda. „Wer keinen klaren Prozess in der Innovation hat, wird untergehen. Mit Ingenieuren müssen Sie Geld verlieren.“ Er machte deutlich, dass sich ein Weltmarktführer ähnlich einem Nummer-Eins-Fußballclub nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen dürfe. Selbst bei 2,5 Mio. weltweit verkaufter Fensterreiniger nicht. Innovation müsse Ziel einer jeden Nummer Eins sein, um weiter in Führung zu bleiben. Darin begründet Jenner auch das weltweite Engagement Kärchers bei der Reinigung von Weltkulturstätten und -Gebäuden: „Kulturelles Engagement birgt auch immer Innovation.“

Für die kommenden Jahre hat Jenner viel zu tun und will weitere Märkte erschließen. „Wir möchten in naher Zukunft dafür sorgen, dass selbst Afrika ein wenig gelb wird“, sagt er augenzwinkernd mit Anspielung auf die charakteristisch gelbe Markenfarbe der Kärcher-Reinigungsgeräte.

Autorenprofil
Vorheriger ArtikelEntrepreneure des Jahres ausgezeichnet
Nächster ArtikelProbleme mit Nachfolgerregelung