USA als Zukunft?

Nun also doch die USA: Deutsche Unternehmen setzen große Hoffnungen in das Transatlantische Freihandelsabkommen, kurz TTIP. Ob dadurch allerdings größeres Wachstum realisiert werden kann, bleibt fraglich.

Wie die meisten anderen Unternehmen versprechen sich auch deutsche Familienunternehmen vor allem Zollerleichterungen und Vereinheitlichung von Anerkennungsverfahren durch TTIP. 45 Prozent von ihnen sind bereits auf dem US-amerikanischen Markt tätig. Das ist Ergebnis der Studie „Die größten Familienunternehmen in Deutschland“, die jährlich vom Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Deutschen Bank durchgeführt wird. Schon jetzt werden die USA als Absatzmarkt immer wichtiger. Um 7,6 Prozentpunkte stiegen die Exporte über den Atlantik im Vergleich zu 2011. Die Autoren gehen sogar davon aus, dass die USA den bisherigen Exportspitzenreiter Frankreich in drei Jahren überholt haben könnten.

Ob sich dadurch allerdings größeres Unternehmenswachstum ableiten lässt, ist fraglich. Eine ähnliche Umfrage ergab neulich, dass europäische Unternehmen keine finanziellen Vorteile von dem Freihandelsabkommen erwarten und auch die Mitarbeiterzahl nicht erhöht werden soll.

Im Ausland sind deutsche Familienunternehmen recht aktiv. Laut Studie exportieren knapp 80 Prozent Waren und Dienstleistungen, 60 Prozent unterhalten Tochtergesellschaften im Ausland. 40 Prozent produzieren sogar dort. Deshalb bereiten ihnen geopolitische Risiken Sorge: 57 Prozent gehen etwa von negativen Konsequenzen durch die Ukraine-Krise aus. 67 Prozent erwarten rückläufige Umsätze. In Bezug auf die Qualität ihrer Arbeit sind deutsche Familienunternehmen allerdings sehr selbstbewusst: 78 Prozent halten ihre Produkte und Dienstleistungen für besser als die der ausländischen Konkurrenz. Auch Service und Beratung schätzen sie deutlich besser ein. www.bdi.de

Die Studie finden Sie hier.

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