Familienunternehmen und Industrie

Was sind die größten Familienunternehmen in Deutschland und wie sind sie wirtschaftlich aufgestellt? Das wollten der Bundesverband der Deutschen Industrie und die Deutsche Bank wissen. Deshalb gaben sie 2010 eine Studie beim Institut für Mittelstandsforschung in Bonn in Auftrag.

31 Prozent der Familienunternehmen mit einem Umsatz von über 50 Mio. Euro sind in der Industriebranche tätig. Das zeigt die Untersuchung von rund 4.500 Familienunternehmen mit einem Umsatz von über 50 Mio. Euro, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und Deutsche Bank beim Institut für Mittelstandsforschung (IfM) in Bonn in Auftrag gegeben haben. Damit liegen sie noch vor Familienunternehmen, die Holdings bzw. wirtschaftsnahe Dienstleistungen darstellen und vor Handelsunternehmen (beide 28 Prozent). Auch wirtschaftlich schlagen sich Familienunternehmen aus der Industrie gut: 2010, im unmittelbaren Jahr nach der Krise, konnten sie ihren Umsatz um 12,1 Prozent steigern. Von 2011 auf 2012 betrug das Umsatzwachstum 7,7 Prozent, bei Handel und Holdings 3,2 bzw. 1,7 Prozent. Insgesamt konnten Familienunternehmen in den Jahren 2010 und 2011 ihre Umsätze um durchschnittlich 12,2  bzw. 10,4 Prozent steigern. Zum Vergleich: Die Umsätze aller Großunternehmen in Deutschland sind in diesem Zeitraum um 10,7 Prozent gestiegen. Was schon oft beobachtet wurde, kann durch diese Zahlen neu belegt werden: Familienunternehmen sind gestärkt aus der Wirtschafts- und Finanzkrise hervorgegangen und wichtiger Jobmotor in Deutschland.

2012 lag das Wachstum der größten Familienunternehmen bei 4,3 Prozent. Dennoch stellten sie mit 5,1 Prozent annähernd genauso viele neue Mitarbeiter ein wie im Boom-Jahr zuvor. Aufgrund der bisher vorliegenden Daten für das Jahr 2013 geht das IfM von einem Umsatzwachstum um 1,5 Prozent bei Familienunternehmen aus. www.bdi.eu 

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