Energiepreise größtes Problem für Mittelstand

Die hohen Energiepreise sind das dringlichste Problem für den deutschen Mittelstand. Doch auch der Fachkräftemangel macht den Unternehmen zu schaffen. Seine Auswirkungen sind akuter als im Rest Europas. Die Zustimmung zur regionalen Wirtschaftspolitik ist laut EY aber auf Rekordniveau.  

Kein Thema bereitet dem deutschen Mittelstand derzeit so große Sorgen wie die hohen Energiepreise. Das zeigt das aktuelle Mittelstandsbarometer von EY. 47 Prozent der insgesamt 3.000 befragten deutschen Unternehmen sehen die Energiekosten als das dringlichste Problem. Damit liegen diese noch vor dem Fachkräftemangel, den 42 Prozent als die dringlichste Herausforderung sehen. Die Zustimmung der Unternehmen zur Energiewende nahm zuletzt wieder ab, wie der Energiewende-Index von EY zeigt. Wichtigste Forderungen der Unternehmen an die Politik sind der Bürokratieabbau (85 Prozent) und die Senkung der Lohnnebenkosten (84 Prozent).

Der Fachkräftemangel macht deutschen Unternehmen auch mehr zu schaffen als dem Mittelstand in europäischen Nachbarländern. Laut EY führt er hierzulande bereits bei jedem zweiten Unternehmen zu Umsatzeinbußen. Bei 14 Prozent fallen diese sogar erheblich aus. 18 Prozent sehen den Fachkräftemangel als „sehr große“ Gefahr, 34 Prozent als „eher große“ Gefahr. Im europäischen Durchschnitt beklagen nur 31 Prozent der Unternehmen Umsatzeinbußen infolge des Fachkräftemangels.

Doch es gibt auch gute Nachrichten. Laut EY waren noch nie so viele Mittelständler mit den regionalen Rahmenbedingungen zufrieden: In der aktuellen Umfrage bewertet diese jeder zweite als „gut“. Am wohlsten fühlen sich Mittelständler in Bayern, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen. Schlusslichter bilden Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, wobei die Zustimmungswerte mit teilweise 84 Prozent immer noch relativ hoch sind. Abgenommen hat hingegen die Zufriedenheit mit der regionalen Bildungspolitik: Nach 76 und 80 Prozent in den beiden Vorjahren empfinden diese nur noch 73 Prozent in ihrem jeweiligen Bundesland als positiv. www.ey.com

Die Studie finden Sie hier.

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