Einzelhandel muss sich ranhalten

Das Einzelhandelsgeschäft bleibt hart. Das ist Ergebnis einer Studie, die das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut für die HSH Nordbank erstellt hat. Vor allem kleinere Marktteilnehmer können sich hohe Mieten in Innenstädten nicht mehr leisten. Sie leiden seit Mitte der 90er Jahre unter wegbrechenden Erträgen, da Verbraucher immer mehr für den Wohnkonsum, also Strom- Wasser und Gaskosten ausgeben. Bei Möbeln, Haushaltswaren, Bekleidung und Schuhen zeigten sich hingegen „Sättigungstendenzen“. Außerdem steigt das Durchschnittsalter der Käufergruppen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich Internetanbieter immer größere Marktanteile sichern und in die verschiedensten Bereiche vorstoßen.

Die Autoren der Studie betonen jedoch auch, dass sich der mittelständische Einzelhandel durch geschicktes Agieren Marktnischen sichern könne. Der Betriebsweg Internet gehört ausgebaut, hier kommt es auf eine kluge Ergänzung zum stationären Angebot an. Eine besondere Stellung genießen außerdem Lebensmittelanbieter, da diese auch zukünftig in Wohnortnähe gefragt sind. Als zukunftsträchtig sieht die Studie den Ausbau von zentrumsnahen Handelszonen an. Das Konzept der Einkaufscenter sei hingegen überlebt.

Als Beispiel dient die Stadt Hamburg: Während der Umsatz im Einzelhandel in den Jahren 1992 bis 2003 stagnierte, stieg er bis 2010 um 400 Millionen Euro an. Außerdem kommen immer mehr Kunden aus dem Umland speziell zum Einkaufen Hamburger Innenstadt: Während 1992 noch 11,6% der Kaufkraft von außen zuflossen, waren es 18 Jahre später bereits 15,4 Prozent. Wegen der hohen Mietkosten seien für mittelständische Einzelhändler vorrangig 1B- bis 2B-Innenstadtlagen möglich. www.hsh-nordbank.de

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