Deutscher Nachwuchs ist zurückhaltend

Die Generation Y stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen:  Nicht mehr allein Leistungsdenken zählt, wichtiger sind Work-Life-Balance und persönliche Identifikation mit dem Unternehmen. Den Rückzug ins Private dokumentiert nun eine neue Studie von Deloitte.  

In Deutschland wollen nur 37 Prozent der Generation Y in Führungsetagen. Das sind Arbeitskräfte, die nach 1982 geboren wurden. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich zurück: In den Schwellenländern sind es 65 Prozent. Während 46 Prozent der Männer eine Führungsposition zum Ziel haben, sind es bei den Frauen nur 29 Prozent. Damit ist auch der Geschlechterunterscheid hierzulande stärker ausgeprägt.

Doch der „Millenial Survey 2015“ der Prüfgesellschaft Deloitte bringt auch Positives zu Tage: Junge Leute schätzen soziales Engagement der Unternehmen hoch ein. Rein profitgetriebenes Wirtschaften kommt nicht mehr gut an. Weltweit beurteilen 53 Prozent das Verhalten von Firmen als ethisches Statement, in Deutschland sind es 39 Prozent. Die Rolle der Firmen im sozialen Kontext schätzt die junge Generation überraschend hoch ein: Weltweit meinen 75 Prozent, dass sie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. In Deutschland sind sogar 43 Prozent der Meinung, dass dieser Einfluss stärker sei als der von Regierungen. Für Unternehmen ist das eine Chance, meint Nicolai Andersen, Studienleiter bei Deloitte. „Junge Talente sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, wenn Unternehmen ihnen dies ermöglichen.“ Dann steige auch wieder die Bereitschaft, Führungspositionen zu übernehmen. Für die Studie wurden weltweit 7.800 nach 1982 geborene Arbeitskräfte befragt. www.deloitte.com

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