Wertvolle Arbeitnehmer ab 60

Keine Altersgruppe ist so engagiert im Job wie die 60+. Einerseits gut, doch auch ein Problem, meint Ernst & Young: Unternehmen müssten sich mehr um jüngere Arbeitnehmer bemühen.

68 Prozent der Arbeitnehmer ab 61 sind uneingeschränkt zufrieden im Job. Das zeigt die diesjährige Jobstudie der Prüf- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY). Auch Frauen sind überdurchschnittlich motiviert: Bei ihnen trifft die Aussage auf 59 Prozent zu – und das, obwohl sie im Schnitt immer noch 20 Prozent weniger verdienen als Männer. Über alle Arbeitnehmergruppen hinweg liegt die Zufriedenheit bei 56 Prozent.

Das Engagement älterer Mitarbeiter ist einerseits positiv: Unternehmen sollten ihr Potential für sich nutzen und nicht – wie so oft – ab 60 auf den Ruhestand vorbereiten. Sie hielten wichtiges Know-how bereit. Auch Frauen sollten für ihr Engagement mit gerechterer Bezahlung und besseren Karrierechancen belohnt werden.

Doch das fehlende Engagement jüngerer Mitarbeiter macht EY Sorgen: Von ihnen sind offenbar nur 26 Prozent hochmotiviert. „Unternehmen müssen sich besser auf die veränderten Bedürfnisse und Ansprüche der jungen Generation einstellen“, meint etwa Ana-Cristina Grohnert, Managing Partner bei EY. Junge Mitarbeiter erwarteten flexible Arbeitszeitmodelle und Orientierung in einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt. Der „klassische Chef“ sei nicht mehrgefragt. Für alle Mitarbeiter ist das Verhältnis zu den Kollegen wichtigstes Kriterium für ihre Motivation am Arbeitsplatz: Für 52 Prozent ist sie täglicher Ansporn. Doch auch das Gehalt spielt eine Rolle: Am zufriedensten sind Topverdiener mit einem Jahresgehalt von 81.000 bis 100.000 Euro. Auch in den unteren Gehaltsklassen von unter 20.000 Euro findet sich immer noch eine Zufriedenheit von gut 54 Prozent. Am wenigsten zufrieden war die Gehaltsstufe zwischen 61.000 und 80.000 Euro – es ist also nicht Geld allein, das glücklich macht, folgert EY: Gute Leistung will anerkannt werden. www.ey.com

Vorheriger ArtikelGoldpreis sackt weiter ab
Nächster ArtikelNachfolge mit Private-Equity-Investor