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Nahtloser Übergang

Bei der oberbayerischen SM Selbstklebetechnik GmbH & Co. KG ist dank Unternehmensbörse und maßgeschneiderter Beteiligungsfinanzierung ein erfolgreicher externer Generationswechsel gelungen.

Wenn ein Unternehmen flexibel auf Kundenwünsche reagiert und gezielt individuelle Lösungen bereitstellt, so weist das auf die typischen Fähigkeiten eines Nischenplayers hin. Die SM Selbstklebetechnik GmbH & Co. KG ist dank solcher Stärken und ihres Know-hows seit mehr als vier Jahrzehnten ein gefragter Anbieter für kleine und große Firmenkunden. Kein Wunder ist es da, dass der aus Altersgründen ausscheidende Firmenchef den erfolgreichen Betrieb in die Hände qualifizierter Nachfolger legen wollte. Fündig geworden ist er bei zwei Erwerbern mit Managementerfahrung, die bereits mehrere Jahre nach einer für eine Übernahme geeigneten Firma Ausschau gehalten hatten. Die gründliche Suche hat sich gelohnt. „Wir haben ein gut eingeführtes Unternehmen erworben, das wir aufbauend auf den vorhandenen Stärken vorsichtig weiterentwickeln werden“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Thorsten Quendt, der die SM Selbstklebetechnik heute gemeinsam mit Bernhard Gröbe leitet.

Kundenorientierter Nischenplayer

Zum Leistungsspektrum gehört neben dem Großhandel mit Klebeprodukten die Entwicklung und Fertigung komplexer Verbindungs- und Klebetechnik, die vom Material bis zur Formgebung individuell gestaltet wird. Neben vielfältigen Fertigungsverfahren bieten die Oberbayern wertvolle Beratungs- und Engineeringleistungen, wobei insbesondere auch die Entwicklung von Prototypen und die Fertigung von Klein- und Mittelserien ab Stückzahl 1 zu den besonderen Stärken gehören. Das wissen deutsche und internationale Kunden aus dem Maschinen- und Flugzeugbau ebenso zu schätzen wie Abnehmer aus der Elektro- und Autoindustrie.

Kontakt über die Unternehmensbörse

Der Alteigentümer hatte den Verkaufsprozess frühzeitig vor dem Eintritt in den geplanten Ruhestand angestoßen. Er annoncierte das Unternehmen dazu in der Online-Nachfolgebörse nexxt-change, über die schließlich auch Quendt und Gröber aufmerksam wurden. Dem ersten Kennenlernen zum Jahresbeginn 2013 folgte die Phase der Due Diligence, während der sie das Unternehmen unter finanziellen, rechtlichen und steuerlichen Aspekten sowie hinsichtlich seiner Marktposition analysierten. „Einschließlich der folgenden Verhandlungen war nach insgesamt etwa zwölf Monaten klar, dass es zum Vertragsabschluss kommen würde“, sagt Quendt, der als Inhaber eines Ingenieurbüros bereits über unternehmerische Erfahrung verfügt. Als schwierig erwiesen sich allerdings die Verhandlungen zur Finanzierung des Kaufs. Mit der Kreissparkasse München Starnberg Ebersberg, die das Unternehmen als Hausbank über Jahrzehnte erfolgreich begleitet hatte, wurde ein starker und kompetenter Finanzierungspartner gefunden. Gespräche mit anderen Banken erwiesen sich nicht als zielführend. „Es war schwer, Interesse zu wecken, obwohl es um einen für namhafte Kreditinstitute überschaubaren Betrag ging und diese doch erklärtermaßen den Mittelstand unterstützen wollten“, wundert sich Quendt.Bei der oberbayerischen SM Selbstklebetechnik GmbH & Co. KG ist dank Unternehmensbörse und maßgeschneiderter Beteiligungsfinanzierung ein erfolgreicher externer Generationswechsel gelungen.

Stille Beteiligung ebnet den Weg

Für die beiden Käufer war damit klar, dass sie die Eigenkapitalbasis vergrößern müssten. Aufgrund ihres schon länger bestehenden Interesses an einer Akquisition verfügten sie bereits über gute Kontakte zur BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft mbH, die schließlich eine typische stille Beteiligung im siebenstelligen Bereich bereitstellte. Bei einer bis zum Stichtag tilgungsfreien Laufzeit von sieben Jahren ist diese als wirtschaftliches Eigenkapital geltende Finanzierung mit einem festen Zins sowie ergebnisabhängigen Komponenten ausgestattet. Die Beteiligungsgesellschaft ist vom Unternehmen ebenso überzeugt wie von den Qualitäten der Nachfolger. „Wir hatten das Management-Team, das mit seinen analytischen Fähigkeiten und der Bodenständigkeit gut zur Unternehmenskultur eines Mittelständlers passt, bereits als außergewöhnlich kompetent kennengelernt“, sagt Gabriela Epp, Bereichsleiterin Unternehmensnachfolge bei der BayBG.

Zusammen mit den von Gröbe und Quent eingebrachten Mitteln konnte der Erwerb schließlich mit einer Eigenkapitalquote von 40 Prozent finanziert werden. Das Management schätzt die BayBG als erfahrenen Partner, der ihm bei Bedarf auch mit Rat und Tat zur Seite steht sowie über sein Netzwerk Geschäftskontakte vermittelt. „Gleichzeitig können wir nun nach unseren Vorstellungen das bestehende breite Kundenspektrum ausbauen sowie Vertrieb, Marketing und Produktion weiterentwickeln“, sagt Quendt.

Kurzprofil SM Selbstklebetechnik GmbH & Co.KG

Gründungsjahr 1992
 Branche Selbstklebetechnik
 Unternehmenssitz  Emmering/Oberbayern
 Umsatz 2013  k.A.
 Mitarbeiterzahl  ca. 20

www.sm-selbstklebetechnik.de

Bei der oberbayerischen SM Selbstklebetechnik GmbH & Co. KG ist dank Unternehmensbörse und maßgeschneiderter Beteiligungsfinanzierung ein erfolgreicher externer Generationswechsel gelungen.

„Es war schwierig, bei den Banken Begeisterung zu wecken“

Interview mit Thorsten Quendt, Geschäftsführender Gesellschafter, SM Selbstklebetechnik GmbH & Co. KG

Unternehmeredition: Das Ziel, unabhängig und flexibel zu bleiben, spielt für Sie als Firmennachfolger eine wichtige Rolle. Worum geht es Ihnen im Besonderen?

Quendt: Die SM Selbstklebetechnik war für meinen Partner Bernhard Gröbe und mich auch deshalb ein interessantes Unternehmen, weil es sehr reaktionsfähig auch bei Kleinserien ist. Nicht zuletzt deshalb kaufen Kunden etwa statt im Ausland lieber in Deutschland ein. Uns war außerdem wichtig, dass wir eine Vielzahl aktiver Kunden haben und nicht von einer einzelnen Industrie oder einigen wenigen Lieferanten abhängig sind.

Abhängigkeiten wollten Sie auch mit Blick auf die Finanzierung vermeiden.

Wir haben mit der BayBG einen sehr angenehmen Beteiligungspartner gefunden, der Hands-off agiert. Das heißt: Wir informieren ihn zwar in regelmäßigen Abständen, aber er greift nicht ins Management ein. Es war allerdings auf der Bankenseite sehr schwierig, Begeisterung zu wecken. Offenbar sind Übernahmefinanzierungen in diesem Größensegment für manche Geldhäuser zu aufwändig. Und das, obwohl wir ausführliche Planbilanzen ebenso wie Exposés zur Firma und Branche vorgelegt hatten.

Welches waren die größten Herausforderungen bei der Übernahme?

Mein Mitgesellschafter Bernhard Gröbe und ich hatten zum Übernahmeprozess einen klaren Plan mit den zu realisierenden Schritten kommuniziert. Während der Verhandlungen kam es allerdings immer wieder zu für uns nicht nachvollziehbaren Annäherungen und Sprüngen. Dadurch entstand der Eindruck, dass der Verkäufer nicht loslassen kann. Schlussendlich überzeugte unser Übernahmekonzept den Altgesellschafter, so dass die Zukunft der SM Selbstklebetechnik unter neuer Führung sichergestellt ist.

Vielen Dank für das Gespräch.

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