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Liquiditätsschub in der Restrukturierung

Die Industrie entwickelt sich derzeit in hohem Tempo. Branchenübergreifend passieren täglich neue Unternehmenskäufe in Form von Ausdehnungen in neue Märkte oder Zukäufe von neuen Geschäftsbereichen, aber auch Verkäufe von Geschäftsfeldern als Ergebnis neuer Ausrichtung oder Fokussierung. Diese Maßnahmen haben einen gemeinsamen Zweck: den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Sobald die strategischen Entscheidungen dem Unternehmen keinen freien Handlungsspielraum mehr gewährleisten können – sei es wegen Fehlinvestitionen, fehlender oder unzureichender Informationen oder anderer Faktoren –, führt der Weg unausweichlich in einen Liquiditätsengpass und schließlich zur Überschuldung. Eine schnelle Feststellung des Krisenstadiums und eine sofortige Reaktion können in diesem Fall für das Unternehmen existenziell sein.

Liquidität als wichtigster Bestandteil einer Restrukturierung

Unternehmen in einer Restrukturierungssituation haben in der Regel einen erhöhten Liquiditätsbedarf. Dies beruht nicht nur auf dem normalen Liquiditätsbedarf, der bereits in der Vergangenheit aufgrund von strategischen Entscheidungen entstanden ist, sondern auch auf dem neuen Bedarf, der für die Umstrukturierungsziele bzw.  die Verwalter, Investoren, Restrukturierer und andere Beteiligte erforderlich ist.

In Krisensituationen ist es nicht ungewöhnlich, dass Hausbanken eine Risikoreduzierung und/oder zusätzliche Sicherheiten vom Unternehmer verlangen. Häufig werden auch bestehende Kredite gekürzt oder Kreditverträge gekündigt. Somit müssen Unternehmen hohe Anforderungen erfüllen und einen Großteil der bestehenden Vermögenswerte (wie zum Beispiel Rechte, Forderungen, Vorräte, Sachanlagen und Beteiligungen) als Sicherheiten zur Verfügung stellen, um ihre Kreditwürdigkeit weiterhin beibehalten zu können.

Die Industrie entwickelt sich derzeit in hohem Tempo. Branchenübergreifend passieren täglich neue Unternehmenskäufe in Form von Ausdehnungen in neue Märkte oder Zukäufe von neuen Geschäftsbereichen, aber auch Verkäufe von Geschäftsfeldern als Ergebnis neuer Ausrichtung oder Fokussierung. Diese Maßnahmen haben einen gemeinsamen Zweck: den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Deckung des höheren Liquiditätsbedarfs

Für Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe bietet sich eine alternative Finanzierungsform zur Sicherung der Liquidität an.

Anders als bei einer klassischen Bankfinanzierung, bei der die Bonität des Unternehmens entscheidend ist, zählt bei Sale-and-lease-back bzw. Sale-and-rent-back allein die Werthaltigkeit der Maschinen und Anlagen. Es werden keine Zusatzsicherheiten gefordert und die Unternehmen sind nicht an die Vorgaben von Basel III gebunden. Für die fachmännische Bewertung der Maschinen und Anlagen werden erfahrene Technikexperten hinzugezogen, die den aktuellen Zeitwert der Maschinen ermitteln. Innerhalb kürzester Zeit wird geprüft, genehmigt und schließlich der Kaufbetrag ausgezahlt, sodass die Liquidität vergleichsweise schnell zur Verfügung gestellt werden kann. Die zügige Gewinnung neuer Liquidität bei uneingeschränkter Nutzung der Maschinen und Anlagen wird zu einem wichtigen Bestandteil der Restrukturierungsmaßnahme.

Durch die Verbesserung der Eigenkapitalquote beim Herauslösen der finanzierten Maschinen aus der Bilanz wird die Eigenkapitalbasis gestärkt, ohne die Fremdkapitalquote zu erhöhen. Die Kreditlinien bei der Hausbank werden dadurch nicht belastet, und das Unternehmen steigert seine Kreditwürdigkeit oder behält diese zumindest.

Fazit

Die Sale-and-lease-back- beziehungsweise Sale-and-rent-back-Finanzierung ist eine objektbasierte (asset-based) Finanzierung und damit unabhängig von der Bonität des Unternehmens. Aus diesem Grunde eignet sich Sale-and-lease-back als Ergänzung zur Liquiditätsgenerierung für Unternehmen in einer Umstrukturierungsphase. Dieses Finanzierungsmittel kann sowohl bei einer übertragenden Sanierung als auch im Rahmen eines Finanzierungsplans eingesetzt werden.


Zum Autor

Thomas Vinnen ist Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Nord Leasing GmbH. Das Unternehmen ist eine bankenunabhängige Finanzierungsgesellschaft, die sich an mittelständische Unternehmen mit Liquiditätsherausforderungen wendet. Der Bank- und Diplomkaufmann ist neben seiner Geschäftsführertätigkeit bei Nord Leasing außerdem Geschäftsführer der Deutsche Einkaufsfinanzierer GmbH – der neue Partner für den Mittelstand für die Wareneinkaufsfinanzierung.

www.nordleasing.com

 

 

 

 

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