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Landtechnik-Pionier Helmut Claas verstorben

Landtechnik-Pionier Helmut Claas verstorben

© Claas KGaA mbH

Helmut Claas, der geschäftsführende Gesellschafter, Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses der Claas-Gruppe, verstarb am 5. Januar 2021 im Alter von 94 Jahren. In seinem Interesse habe stets die Entwicklung zukunftsweisender Produkte und ihrer wirtschaftlichen Serienfertigung gestanden, hieß es in einer Mitteilung. In seine Ära fiel nach dem Mähdrescher-Erfolgsmodell „Dominator“ später die völlig neue Konstruktion eines Mähdreschers, des Lexion, der heute als der leistungsstärkste Mähdrescher der Welt gilt. Außerdem wurde der Jaguar Feldhäcksler und der Großtraktor Xerion unter Claas Leitung ein großer Erfolg.

Ein Leben für die Landwirtschaft

Geboren wurde er 1926 in Harsewinkel. Der gelehrte Maschinenschlosser absolvierte Praktika in metallverarbeitenden Betrieben und weitere praktische Studien auf dem Gebiet des Gießereiwesens. Darauf folgte ein Landwirtschaftsstudium in Paris und anschließend übernahm er die Verantwortung für die Planung und Gründung einer Claas-Vertriebsgesellschaft in Frankreich, der heutigen Claas France SAS. Seinem Spezialgebiet der Technik widmete er sich in dem elterlichen Familienunternehmen in Harsewinkel, welchem er 1958 beitrat.

Das Unternehmen begann eine Umgründung in eine Offene Handelsgesellschaft (OHG) im Jahre 1978. Währenddessen trat Helmut Claas als persönlich haftender Gesellschafter ein. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwandlung im Jahre 1996 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien wechselte er von der Funktion des geschäftsführenden Gesellschafters in die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden und Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses.

2003 übernahm Claas in Frankreich das komplette Traktorengeschäft von Renault. Zudem entwickelte sich die Internationalisierung mit dem Auf- und Ausbau von Produktionsstandorten in Russland, den USA und China immer weiter.

Zahlreiche Titel und Preise verliehen

Helmut Claas wurde die Würde des Doktor honoris causa (Dr. H. c) von vier international bekannten Universitäten in Ungarn, Großbritannien, Bulgarien und Deutschland verliehen. Aufgrund dessen erhielt er unter anderem im Jahre 2000 den Titel des „Doktors der Agrarwissenschaften“ ehrenhalber von der Universität Stuttgart-Hohenheim. Die gleiche Universität berief ihn im Jahre 2004 in den Ehrensenat.

2009 bekam er zum einen den Titel eines Professors e.h von der Moskauer Gorjatschkin Universität verliehen, zum anderen erhob die Republik Frankreich Helmut Claas in den Rang eines Ritters der französischen Ehrenlegion und würdigte damit seine Verdienste als Pionier der deutsch-französischen Zusammenarbeit. In die Hall of Fame der „American Equipment Manufacturers“ (AEM) wurde Claas 2013 aufgenommen. Ein wichtiger Höhepunkt seiner Karriere war die Verleihung der Dieselmedaille durch das Deutsche Institut für Erfindungswesen im Jahr 2017.

Persönliche Auszeichnungen wie die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Harsewinkel, die Verdienstmedaille des Bundeslandes Baden-Württemberg oder aber der Verdienstorden des französischen Landwirtschaftsministers runden sein Lebenswerk ab.

Tochter lenkt die Unternehmensgruppe

Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Familienunternehmens hatte er lange vorbereitet, da die nächste Generation bereits Verantwortung in der Claas-Gruppe übernommen hat. So lenkt seine Tochter Cathrina Claas-Mühlhäuser heute als Vorsitzende des Gesellschafterausschusses alle Entscheidungen und Entwicklungen der Unternehmensgruppe.

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